Der recht hochwertige B-Film versammelt zugleich wirklich gute Seiten und ein paar Schwächen. Auf der guten Seite ist die relativ komplexe Story zu nennen die den Zuschauer schon etwas fordert und insbesondere aus ausgiebigen Flashbacks besteht. Es braucht eine Weile bis man sich in den verschiedenen angebotenen Storylinien zurecht findet. Aber dies ist positiv gemeint und anspruchsvolle Thrillerfreunde schätzen ja meist eine gewisse Komplexität und OFFICER DOWN – DIRTY COPLAND ist erfrischend weit weg von einer einfach gestrickten linearen Sequenz der Ereignisse.
Auch schauspielerisch gibt es nichts Grobes zu bemängeln in dieser Kategorie, manchem Mitspieler sieht man seine Karriere in der zweiten Reihe etwas an. Insbesondere unserer Hauptfigur, dem eigensinnigen Detective Callahan (Stephen Dorff), gelingt eine relativ glaubhafte Vorstellung über die gesamte Laufzeit. Man fiebert mit ihm in der relativ ungewöhnlichen Geschichte mit. Die Geschichte des Fremden, der ihn überraschend während eines Einsatzes rettet und den er dann wieder trifft ist interessant und erfrischend und noch nicht ausgelutscht.
Sicherlich werden einige Klischees bemüht, aber es gibt eine gute Mischung aus der Einführung in die Charaktere sowie anspruchsvollen und auch harten Actionszenen. Ein gewisser Teil der Handlung spielt rund um einen Stripclub welches OFFICER DOWN – DIRTY COPLAND einen Teil des B-Film-Flairs verleiht was aber nicht weiter stört. In gewissen zeitlichen Phasen des Films hängt die Dramaturgie des Films ein wenig durch. Dies wird aber durch einen deutlichen Anstieg der Spannung im Schlussdrittel sowie eine gehörige Wendung am Ende wie mehr als wettgemacht.
Doch bei geringen Erwartungen überzeugt die Mischung aus Thriller und Polizeidrama ganz ordentlich. Aus dem nur beschränkten Budget von rund 12 Mio. Dollar wurden wirklich beeindruckende Actionszenen und gute Drehorte rausgeholt. Auch die nach hinten hin immer düstere Stimmung hat eine eigene Note und wirkt eigenständig und gelungen umgesetzt. Es ist Regisseurs Brian A. Miller dritter Film und die Qualitätskurve geht meines Erachtens deutlich nach oben.
5,5/10 Punkten