Review

Nur wenige Filme mit Jason Statham sind nicht nach der gleichen Masche gestrickt und oft recht vorhersehbar. Warum auch nicht und meist macht er seine Sache ja auch nicht schlecht und ist physisch präsent wie wenige andere. Die sonst eher an das Heist-Genre angelehnten Plots für ihn werden diesmal mehr in einer aufwendigen Rachegeschichte umgesetzt. Die Geschichte um Parker der von seinen Gangsterkumpels gelinkt und fast umgebracht wurde und wie er auf Rache sinnt ist so gradlinig und simpel wie nur eben möglich. Auf mich wirkt er zu lang und eine Straffung würde Vorteile bringen, aber mit der Vorliebe für old-school Actioner mit gutem Gewaltfaktor darf man gerne einen Blick auf PARKER werfen.

Das Motto von Meisterdieb Parker könnte auch von Robin Hood stammen: "Die Reichen werden bestohlen und ich füge nur denen Schmerzen zu die es verdient haben". Dies kommuniziert er auch gleich in einem charmanten Bankraub in dem er und seine Mitstreiter als Priester und Clowns maskiert sind. Sofort kommt Spannung und eine gute Atmosphäre auf die sich leider nicht aufrechterhalten lässt und mit einem relativ durchhängenden Mittelteil ausgestattet ist. Aber es beginnt ganz locker und rockig und der zynisch-trashige Unterton wirkt sehr sympathisch. Ganz ernst nehmen kann man die sehr überzogen dargestellten Gangster nicht wirklich.

Wer auf charakterliche Tiefe Wert legt kommt bei PARKER nicht zu seinem Genuss. Es werden eine Reihe von Klischees bedient und auch von einer durchgehenden Spannung kann man nicht sprechen. Schauspielerisch gibt es an Statham nichts zu bemängeln, er spielt sich wie immer mit den 5 Gesichtsausdrücken (grimmig, böse-grimmig, nachdenklich-grimmig, überrascht-grimmig, kämpferisch-grimmig) durch den Film. Zur Seite stellte man ihm noch den völlig ergrauten Haudegen Nick Nolte der keine großen Akzente setzen kann. Das gleiche gilt für Jennifer Lopez die etwa blass bleibt und deren Leistung ich aufgrund der Synchro nicht final beurteilen möchte.

Selbstzweckhaft und hölzern wirkt die Szene in der sie zeigen muss/will/soll (?) ob sie als alternde Latina noch eine Bikinifigur hat als sie Statham nach Wanzen untersucht. Oder war da zur Abwechslung ein Körperdouble oder CGI im Spiel? Egal. Hauptsache die Lovestory wurde nicht auch noch ausgebaut bei der schon überzogenen Laufzeit. Statham braucht hingegen kein Körperdouble und kämpft sich tapfer und wie oft fast unverwundbar bis zum Ende durch. Das doch sehr sympathische Ende gewinnt noch mal einen Punkt und knüpft an den Anfang und Parkers Moralkodex an.

Den fast 70-jährigen Regisseur Taylor Hackford kann man mit seinen noch nicht mal 4 Hände umfassenden Filmrepertoire wahrlich nicht als Vielfilmer bezeichnen und meist liegen mal eben schlappe 5 Jahre zwischen seinen Werken. Der Qualität schadet diese Vorgehensweise nicht und mit EIN OFFIZIER UND GENTLEMEN oder IM AUFTRAG DES TEUFELS sind ja fast Klassiker entstanden. Mit PARKER begibt er sich leider ein wenig in das Gefilde des recht austauschbaren Action-Thrillers ohne eigene Note. Für Statham Fans und Actionfreunde kann man PARKER aber durchaus als soliden Beitrag empfehlen.

5/10 Clowns....äh,....Punkten

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