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T Minus 2000

"Lady Terminator" ist die Südseeperle unter den Trashedelsteinen. Mystische Muster werden mit dem Grundgerüst von James Camerons Roboterhatz kombiniert - und tadaa, herausgekommen ist ein amateurhaftes Zwitterwesen, dem man nüchtern kaum unter die Augen treten kann und für das das Wort "Partygranate" förmlich erfunden wurde. Dabei ist er jederzeit wieder so schlecht, dass er unheimlich Spaß macht, dass man ihm die Leidenschaft und den Mut immer ansieht.

Es geht um eine wortwörtlich vor hundert Jahren untergetauchte Südseegöttin (?), die männliche Primärgeschlechtsmerkmale gerne im Ganzen zum Frühstück ist bzw. mit ihrer Mumu abzwackt. Nun ist sie in Gestalt einer tauchenden Anthropologin wieder zurück und auf dem Weg, ihren selbst ausgesprochenen Fluch zu erfüllen - sie will die Nachkommin ihres damaligen Liebhabers umbringen. Und dabei scheut sie nicht davor zurück die halbe Stadt, die halbe Armee, die halbe Manneskraft der Welt wegzuballern...

Dieses bizarre Machwerk bleibt im Gedächtnis. Es gibt Brüste und es wird meist auf den alten Johannes gezielt, es wird dreist von Arnies Abenteuer abgekupfert und die deutsche Synchro schießt jeden Vogel vom Dach der Videothek - "Lady Terminator" muss man feiern, muss man mit Freunden sehen, muss man fühlen!!! Ohne Können, aber dafür mit viel Engagement. Oder Kreativität. Oder Dreistigkeit. So oder so: das Ding macht eine Menge Spaß und man muss es sehen, um es zu glauben.

Wer diesen süßen Murks damals Anfang der 90er aus der Videothek seines Vertrauens ausgeliehen hat, muss danach mit seinem Verstand gekämpft haben. Ein Klassiker der verlorenen Kunst des Mülls. Und hundertmal besser und symphatischer als der hundertdritte "Sharknado". Das muss man sich erstmal trauen. Dem hat Cameron sicher einen Ehrenplatz in seiner privaten Filmsammlung eingeräumt. Das ist schwer zu beschreiben und schwer zu bewerten. Ein Delirium des Wahnwitzes, mit einem Bodycount im dreistelligen Bereich. So und nicht anders geht feinster Trash. Vom Abgrund der Branche ins Herz des Fans.

Fazit: eine Trashgoldgrube - dreist, doof, drall. Dieser übernatürliche, indonesische Terminator-Verschnitt glänzt mit allem, wofür sich andere schämen. Ein Genuss für den schlechten Filmgaumen. Ein Fest für alle Bierbrauer. Wo Schwänze untenrum noch im ganzen verschluckt werden und Perlenketten unsterblich machen, Laser aus den Augen verschossen werden und Vokuhilas beinahe unsterblich machen... Ich schulde dir was, Snake!

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