Review

Giallo, ein Genre das vor vielen Jahren wirklich groß im Kommen war, erlebt derzeit eine kleine Renaissance. Nachdem wir zuletzt aus Frankreich mit Blackaria und Last Caress (aka Glam Gore 1+2) solide Kost präsentiert bekommen haben. Schickt sich nun, der 2009 entstandene, Coma una crisalide (was auf deutsch „Wie eine Metamorphose“ heißt) an, auch aus Italien neuen Wind in dieses Genre zu bringen. Wird dieser eben so für Begeisterungsströme sorgen, wie die zwei französischen Vertreter?



Crisalide (auf deutsch die Metamorphose) ist ein zorniger Mann, der als Waise in der Kirche aufgezogen wurde und dort die Hölle auf Erden erleben musste. Daher rächt er sich nun an allen, die ihm damals unrecht getan haben.



Die Story von Symphony in Blood Red, so der deutsche Titel, ist nicht wirklich der Rede wert und kann nicht mal richtig als Aufhänger für die Kills herhalten, da man nicht wirklich eine Erklärung für die meisten Morde bekommt. Besonders zu Beginn klappt es zwar noch sehr gut, aber nach den ersten 2 Morden wird nur noch umgebracht, was unsererm Mörder vors Messer läuft. Sehr schade, da die Gialli eigentlich auch immer eine interessante und meist sehr verzwickte Geschichte hatten. Hier hätte man sich deutlich mehr gewünscht. Die Schauspieler sind wirklich gut und machen ihren Job ordentlich. Besonders Antonio Tentori als Killer kann überzeugen. Seine Originalstimme passt perfekt auf die Rolle und unterstreicht, den verrückten Mörder sehr gut.



Cinematographisch bekommt man hier wirklich schöne Bilder präsentiert, Oftmals sehr verspielt und verträumt, wird der Zuschauer in eine Welt gezogen, die auf der einen Art die Schönheit des Lebens zeigt aber auf der anderen Seite auch die Grausamkeit wieder spiegelt. Gerade die Morde sind hervorragend in Szene gesetzt. Sowohl bildlich, als auch handwerklich. Immerhin war hier auch Monsieur Stilvaletti am Werk, welcher sich in den 80ern und 90ern einen Namen in der Goregemeinde gemacht hat. War er doch verantwortlich für die Effekte in Phenomena, Opera und The Church, um nur einige zu nennen. Und auch hier schöpft er aus den Vollen. Eindrucksvolle Morde, die sich wirklich sehen lassen können.



Auch Musikalisch hat man sich einen bekannten Namen ins Bord geholt. Niemanden geringeren als Claudio Simonetti zeichnet sich für den Score verantwortlich und hat sogar eine kleine Rolle als Keyboarder der Band Daemoni. Simonetti bietet dem Zuschauer einen sehr abwechslungsreichen Soundtrack, der von kirchlichen Klängen, wie Orgel und Klavier, bis hin zu rockigen Sounds, alles bietet was man sich wünschen kann. Zudem kombiniert er oft grausige Taten, mit Musik die aus einem Kinderfilm stammen könnte. Wodurch es zu einer sehr zwiegespaltene Stimmung kommt und man sich als Zuschauer nie sicher sein kann, was als nächstes kommt.



Das Mediabook von 8 Films kann sich sehen lassen. Der Buchteil bietet einige nette Hintergrundinformationen zum Film und den Verantwortlichen. Die DVD bietet neben einer deutschen Synchro, auch den italienischen Originalton mit deutschen oder englischen Untertiteln. Und ich kann hier jedem nur empfehlen sich den Film mal in seinem Originalton anzuschauen. Die Stimmen sind wirklich hervorragend und besonders Crisalide kommt hier noch böser rüber. Die Extras bieten ein Making Of und ein Interview, sowie einige Trailer. Zudem bekommt man den hervorragenden Soundtrack von Simonetti als seperate CD mitgeliefert.



Fazit: Sehr gelungener Neo-Giallo, der bei der Story etwas schwächelt, dafür bei den restlichen Punkten gute Arbeit leistet. Für Fans von Gialli definitiv ein Blick wert. Wir können nur hoffen, dass es in Zukunft noch mehr solcher Filme geben wird.



8/10 Punkten

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