Review

Machtspiele & wirre Machenschaften

Eigentlich ist ein Angriff auf die Polizei Hong Kongs tabu - und trotzdem wird ein Einsatzbus mit 5 Polizisten gekidnappt. Aber das ist erst der Ausgangspunkt für einen gar nicht so kalten Krieg voller Intrigen, Misstrauen & explosiver Einsätze.

Bei Filmen aus Asien gibt es für mich eigentlich drei Kategorien, die zwar komplett subjektiv & vielleicht sogar viel zu einschränkend sind, aber so ist es halt einfach oft für mich: unterhaltender Klamauk nahe Trash, intensiv-spannende Meisterwerke oder graues, undurchsichtiges & nicht fesselndes Mittelmaß. Von Trash ist Cold War so weit entfernt wie der Papst von einer brasilianischen Stripperin. Von einem Meisterwerk ist dieser Film auch noch recht weit entfernt. Graues Mittelfeld also? Joa, schon irgendwie.

Oft ist es bei asiatischen Filmen schwer, die vielen Handlungsstränge zu verbinden & die für uns oft ähnlich aussehenden Stars zuzuordnen. Bei Cold War gibt es charismatische Schauspieler, die zur Elite ihres Landes gehören, super spielen & leicht zu merken sind - selbst wenn es eine schier unüberschauliche Anzahl an Personen (inklusive Namens- & Titeleinblendung) im Film gibt, vom Chef der Polizei über den Sicherheitschef bis zu Politikern oder der internen Sicherheitsbehörde. Leider ist die Geschichte nicht ganz so gut wie die begabten Darsteller. Sowohl der Tempowechsel zum Finale, vom dialoglastigen Thriller zum Möchtegern-Actionkracher, als auch etliche Nebenschauplätze ziehen den Film wie Gummi & lassen ihn nicht wie aus einem Guss wirken. Für sich genommen ist die harte Action im Film aber sehenswert, Spannung durchaus genug da. Es ist sogar ein asiatischer Blockbuster mit einem scharfen Hochglanz-Look, mit breiter & noch epischerer Story wie man zuerst meinen könnte & alles kann schon irgendwie mit Hollywood mithalten - gäbe es eine konzentrierte Geschichte & mehr Genauigkeit in der Inszenierung.

Fazit: unausgewogener Asia-Cop-Thriller, der sich zu selten aufs Wesentliche konzentriert!

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