Der Liliputaner Hans arbeitet in einem Wanderzirkus, der neben Artistik auch eine „Freak-Show“ präsentiert. Hans verliebt sich in Cleopatra, eine eitle Artistin. Sie heiratet den Gnom nur, um ihn zu vergiften und zu beerben. Die Freunde von Hans, allesamt Mitglieder der „Freak-Show“, kommen hinter das Verbrechen und nehmen grausige Rache an Cleopatra: In einer düsteren Gewitternacht (Eine der gruseligsten Szenen der Filmgeschichte!) schleichen sie sich in den Wagen der Mörderin…
Was viele, viele Jahre verboten war, gilt heute als Meisterwerk des Phantastischen Films und als Paradebeispiel für Humanität schlechthin. Hier sind es nicht die Freaks, Monster und Entstellten, die einem Angst und Schrecken machen können, sondern es ist die kaltblütige Grausamkeit des „normalen“ Menschen, die so schockiert. Obwohl das Ende reichlich ins Reich der Phantansie hineinragt (Cleopatra wird in ein Huhn(!) verwandelt), war man doch 1932 ob der offen dargestellten Sympathie für die „Andersgearteten“ so entsetzt über „Freaks“, daß den Film schnell ein Verbot ereilte. Das Ganze wirkt auch so teuflisch echt, weil Tod Browning sich seine Darsteller auf Rummelplätzen und im Zirkus zusammengesucht hat: eine bärtige Dame, der Mann ohne Unterleib, siamesische Zwillinge, stecknadeldünne Menschen, Zwerge und Riesen. „Freaks“ ist zugegeben in seiner gnadenlosen Offenheit ein sehr bizarrer, heute noch betroffen machender Streifen, der auch nach über 60 Jahren kaum etwas an Intensität verloren hat. Alternativtitel: „Die Gezeichneten“. Mit Wallace Ford, Leila Hyams, Olga Baclanova, Roscoe Ates, Henry Victor u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin