Anfang des 19. Jahrhunderts: Naturforscher Alexander von Humbold (Albrecht Schuch), Mitglied einer Adelsfamilie, bereist die halbe Welt um sie zu vermessen. Gleiches gelingt dem Mathematiker Carl Friedrich Gauß (Florian David Fitz), der aus ärmlichen Verhältnissen stammt und die Heimat nie verlässt. Erst als alte Männer begegnen sich die beiden ungleichen Wissenschaftler…
Der Film basiert auf dem 2005 erschienenen und allein in Deutschland 2,3 Millionen mal verkauften, gleichnamigen internationalen Bestseller von David Kehlmann, der auch am Drehbuch mitarbeitet. Detlev Buck, eher ein Spezialist für Komödien („RubbeldieKatz“ 2011) oder ernsten Szene-Stoff („Knallhart“ 2006), setzt in seinem ersten Historienfilm vor allem auf wunderschöne Bilder beeindruckender Landschaften (gedreht u.a. in Ecuador und Österreich) und nutzt die 3D-Technik dankbar in vielen Szenen aus von Humbolds Reisen. Die Geschichten der beiden Geistesgrößen werden parallel und allzu episodenhaft erzählt. Ein echter Handlungsbogen ist nicht zu erkennen, die Charakterentwicklungen bleiben rätselhaft, z.B. wird weder die Wandlung Gauß’ zum alten Griesgram, noch die seines Sohnes zum Revolutionär hinterfragt. Auch die wissenschaftlichen Erkenntnisse werden nur sehr oberflächlich und kaum verständlich übermittelt, wobei Florian David Fitz („Vincent will mehr“ 2010) und Albrecht Schuch („Neue Vahr Süd“ 2010) offensichtlich wenig mit den historischen Figuren anfangen können. Darstellerischer Lichtblick ist allein Katharina Thalbach („König der Diebe“ 2004) als Mutter von Carl Friedrich Gauß.
Insgesamt enttäuschend, Produzent und Drehbuch-Coautor Detlev Buck, der sich einen derben Cameo Auftritt in der Schlussszene gönnt, sollte in Zukunft die Finger von historischen Stoffen lassen. (5/10)