Auch als The Professionals bekanntes Caper-movie, ein Gaunerstück, dessen Darstellung schon reflexartig Verweise auf Jules Dassins Rififi (1954) bzw. Topkapi (1963), sich aber die eigene Note und die eigene Größe auch fern von Hinweisen auf das Erscheinungsgebiet entwirft. Von der Geschichte her klein, wenn auch durch Zutaten von Rückblenden auf die Vergangenheit angereichert und weiterhin in der Gegenwart durch mehrere Schauplatzwechsel in andere Länder potenziert, strebt man sich ansonsten auch eine Entfaltung in die Charakterisierung und die Internationalität durch Aufwand und Schauspielerwahl an. Vom Ausgangspunkt her die kleine Vesper auf das Haus, nur millionenschwer bezahlt und anschließend auch millionenfach entlöhnt, wird die eigene Größe doch nachträglich durch ungeahnten Zuspruch – Zuschauerzahlen von fast 13 Millionen – erschaffen und so das Geleistete zu Recht mehrfach anerkannt und honoriert:
Nach einem geglückten Einbruch in eine Kunstgalerie beschließen das Einbrecherteam um Popeye [ Lee Jeong-jae ], Chewing Gum [ Kim Hae-suk ], Anycall [ Jun Ji-hyun ] und Zampano [ Kim Su-hyeon ], der durch die sie beobachtende Polizei aufkommende Hitze aus dem Weg zu gehen und einen lukrativen, 30 Millionen USD schweren Auftrag in Macau anzugehen. Dazu benötigen sie allerdings der Hilfe der gerade nach vier Jahren Gefängnis entlassenen und früheren Weggefährtin Pepsi [ Kim Hye-su ], die dummerweise auch noch eine Rechnung mit dem Auftraggeber und ihrem ehemaligen Freund Macau Park [ Kim Yun-seok ] offen hat. Und sie müssen sich zusätzlich mit der einheimischen Gang um Chen [ Simon Yam ], Jonny [ Derek Tsang ], Andrew [ Oh Dal-su ] und Julie [ Angelica Lee ] kurzschliessen, die auch gerne mal mit Waffen hantieren.
Ein erfolgreicher Coup in der Gegenwart, in der die Ablenkungsmanöver vorhanden und die Maßnahmen währenddessen in Timing und Präzision nahezu perfekt, da eng aufeinander abgestimmt sind, stellt die Einleitung und Vorstellung der Personen dar. Die ersten Szenen, diese Planung, sind dann schon der halbe Sieg, ist der zweite und als letzter Deal angesetzte Streich nicht gerade die Kunst des Stehlens selber, nicht besonders ausgetüftelt gehandhabt oder verfeinert in der Cleverness, sondern eher in der Montage dessen und der leistungsfähigen Bebilderung samt Starbesetzung in exotischer Kulisse etabliert. Hier wie dort, im Film und als Film ein eingespieltes Team, deren Mitglieder scheinbar harmonisch, zumindest aber schnell aufeinander reagieren und ihre jeweilige Aufgabe mit Bravour erfüllen. Vieles davon trifft auch auf Skript und Regie von Choi Dong-hoon zu, der sein feature - Debüt mit einem ähnlichen Setting und Kniff in The Big Swindle (2003) geleistet und hier die elaborierte Sichtweise dessen veranstaltet hat. Doch wo das Werk selber sich sein Sein bewahrt, ist der ursprünglich gedachte Inhalt nur ein Schein, der wie die Ganovenehre trügt und durch die Geschichte auf vielen Wegen mäandert und begleitet. Wird der Beginn der Harmonie nur vorgetäuscht und ist das Vertrauen untereinander Alles Andere als gerechtfertigt, was sich durch Sprünge in die früheren Zeiten und so andauerndes Katz-und-Mausspiel auf mehreren Ebenen ergibt; inklusive einem präfinalen "send in the SWAT" - Moment, der einige übriggebliebene Knoten im fulminanten Kugelhagel löst.
Andere Faktoren kommen hinzu oder werden aufgedeckt, erst ein zweites Team, dass in seiner Einheit auch nur so lange echt ist, wie es der Auftrag erfordert und durch die neue Anwesenheit darüber hinaus auch stetig Konfliktpotential birgt. Dann werden die eigentlichen Motive von Damals und von Heute aufgedeckt, was nächstens für Verwirrung unter den Beteiligten und Wohltat beim Publikum zugunsten der Neugier, der Spannung und der Anteilnahme auch am Fortgang, nun nicht nur der Unterhaltung, sondern der Dramatik und später auch der Erzeugung von Erregungszuständen durch technische Perfektion des Drehteam sorgt. Ein kreatives zehnminütiges Szenario, in dem im Haus der Warenübergabe plötzlich schier der Krieg ausbricht, im und außerhalb am Wohnblock mit Führungsseil gesichert ein beeindruckendes Stuntspektakel abgeliefert wird. Die Schnellfeuerwaffen entleert und die Granaten verteilt.
Bis dahin wird durch das Leben getanzt und geträumt, geflirtet vor allem, was nicht nur an der jeweiligen Paarung mit vielen Männern und Frauen im gleichen (noch fidelen) Alter, sondern auch am Spiel mit den Gefahren und dem Wissen um die angetäuschte Harmlosigkeit liegt. Viele Gauner sind dabei, viele, die Erfahrung mit Lügen und Betrügen und Verführen haben, wo schon wenige Sätze und Blicke oft mehr erreichen als Gewalt, weiterführend auch das Spiel mit Gefühlen, dass beim Flirt anfangs noch so herrlich unbekümmert ist, und erst später zu Ängsten und Sorgen und der Schwere einer Beziehung wird.
Erinnern an diesem Traum der Schwerelosigkeit, die lange Zeit, bis zum ersten durchbrechenden Feuergefecht mit der Polizei den Film umgibt, tut man dabei abermals an die französisch-amerikanische Regie, aber auch neue Varianten wie Johnnie Tos Sparrow (2007), dessen Hauptdarsteller man sich gleich borgt und fortwährend auch mit bekannten Gesichtern des Hong Kong Kinos wie Angelica Lee und Derek Tsang ausschmückt. Voll Frische und Schönheit und Tanz und dem Wissen um das eigene Geschick sind besonders die Aufeinandertreffen der jeweiligen Parteien, erst zusammen, dann bald einzeln und die Komponente dieser 'Partnerwahlen', die ganz eigene Spannungen und Facetten entwirft. Irgendwie verfolgt doch Jeder seinen eigenen Plan, hat eigene Absichten im Hintergrund und die Waffe und die Heimtücke dabei, um ein anderes Ziel zu erreichen, als vorgegeben ist. Manchmal wird aber auch die Liebe gebeichtet oder entdeckt, oder Enttäuschtes von früher in andere Perspektiven gesetzt. Erst ist man nah am Leben und der Vorbereitung dran, dann am drohenden Tod und somit den physischen Phänomenen von Misstrauen allerorten und den psychischen von Observation und Verfolgungsjagden und Schusswechseln mit 'richtigen' Gangstern und der auch stets präsenten Gesetzesvertretung ausgesetzt.