Ein mächtiger Mafiaboß bittet Ex-Ganove Jimmy um eine kleine Gefälligkeit. Seinem debilen Sohn ist die Frau weggelaufen, ihrem neuen Lover soll eine Lektion erteilt werden. Jimmy tut nur widerwillig wie ihm befohlen, und rekrutiert vier alte Kumpels aus besseren Tagen. Leider sind die etwas aus der Übung und richten ein Blutbad an. Dafür landen sie nun selbst auf der Liste eines eiskalten Auftragskillers...
Auch wenn der Plot einem aus unzähligen Gangsterfilmen bekannt vorkommt- mit einem gewöhlichen Mafiastreifen hat man es hier nicht zu tun. Christopher Walken zeigt in der Rolle des zynischen, menschenverachtenden Gangsterchefs wieder einmal sein Können. Keine Spur vom kühlen Charme eines Corleone- Mafiosi: "Der Mann mit dem Plan" ist ein widerlicher Krüppel, der in Beutel scheissen muss und es kaum erwarten kann, Blut zu vergießen. Sein Gegenspieler ist Andy Garcia, der sich selbst in den brenzligsten Situationen noch cool die Krawatte richtet. Im bürgerlichen Leben gescheitert lässt sich "Jimmy the Saint" noch einmal auf das kriminelle Gewerbe ein und verliert die Frau die er liebt. In den Nebenrollen als abgehalfterte Gangster brillieren u. a. Christopher Lloyd und Treat Williams. Fairuza Balk als launische Hure verdient ebenso Respekt, und auch Steve Buscemi hinterlässt als schweigsamer und akribischer Killer einen denkwürdigen Eindruck. Ein Höhepunkt des Films ist wohl Buscemis Auseinandersetzung mit einer vorwitzigen schwarzen Gang. Auch sonst enthält der Film einige harte Gewaltszenen, die aber nie zum Selbstzweck werden. Vielmehr bringen die ausgefeilten Charaktere und die exzellenten Darsteller die zentrale Botschaft des Films an den Zuschauer: nichts ist mehr so wie früher im Gangstermilieu. So ungewöhnlich wie die Figuren ist auch der Handlungsaufbau. Und wenn zum Filmende der totgeglaubte Jimmy wieder in die Milchbar reinschneit, weiß man, dass man einen überdurchschnittlichen Gangsterfilm der Nach-Tarantino- Ära genossen hat.