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Studentin Laura ist eine erfolglose Bildhauerin, die seit mehr als einem Jahr auf ihr Stipendium wartet. Auch privat läuft es bei ihr nicht gut, sie hat zwei Liebhaber, die sie nur für Sex ausnutzen und ansonsten keine Gefühle für sie hegen. Langsam beginnt Laura, sich selbst aufzugeben und alles für sinnlos zu halten. Zeitgleich wird sie von einer mysteriösen Krankheit befallen, die sich zuerst nur in kleinen dunklen Flecken auf der Haut zeigt, im Laufe der nächsten Tage jedoch immer weiter fortschreitet und sie lebendig verwesen lässt. Anstatt ins Krankenhaus zu gehen, beschließt sie, ihr Schicksal zu akzeptieren. Doch bevor ihr Körper endgültig verfällt, lädt sie noch ihre beiden Affären zu sich nach hause ein, um Rache zu üben.

Thanatomorphose ist ein kammerspielartig inszenierter Bodyhorror mit experimentellen Zwischensequenzen. Schauplatz der Geschehnisse ist ausschließlich Lauras Wohnung. Der körperliche Verfall ist für eine Low-Budget-Produktion recht gut in Szene gesetzt. Der Film schafft es, Ekel zu erzeugen, und das schon in einem frühen Stadium von Lauras Nekrose. Roter Ausschlag im Intimbereich und ausfallende Fingernägel sind eben lebensnaher als rollende Köpfe, man wird instinktiv abgestoßen. Im weiteren Verlauf ihrer tödlichen Metamorphose wird Lauras Körper immer fleckiger und schwärzer, ihre Haut immer verkrusteter und ihre Knochen zunehmend porös. Sie verliert Körperteile, die sie wahlweise in Einmachgläsern mit Alkohol konserviert oder mit Tapeband wieder anklebt. Außerdem dokumentiert sie ihre Verwesung mit einem Fotoapparat. Je näher Laura dem Tod kommt, desto mehr scheint sie aufzuleben, jedenfalls was sexuelle Lust und Aggression betrifft, so dass sie schließlich ihre beiden Liebhaber mit Hammer und Messer umbringt, als diese verständlicherweise nicht mehr mit ihr schlafen wollen. Ihr eigener Tod erinnert schließlich an Franks Wiedergeburt in Hellraiser, nur im Rückwärtsgang.

Es ist unschwer zu erkennen, dass Regisseur Falardeau den seelischen Verfall der Protagonistin mit ihrem körperlichen Verfall visualisieren möchte. Die Symbolik des Films wirkt dabei zu gewollt, so dass es fast schon plakativ ist, wie der vaginaförmige Riss in der Wand, der zusammen mit Laura langsam verschimmelt. Thematisch geht es also um emotionale Kälte, sexuelle Ausbeutung und Depressionen, was jedoch mehr als Vorwand erscheint.  

Der größte Schwachpunkt von Thanatomorphose ist seine Unglaubwürdigkeit. In einem Moment liegt sie röchelnd im Bett, im nächsten Augenblick schafft sie es, ihren Lover zu Boden zu bringen und totzuschlagen. Selbst mit angeklebtem Arm kann sie noch das Messer schwingen, und beide Opfer liegen jedesmal wehrlos am Boden, ohne auch nur zu versuchen, sich zu wehren. 
Die zweite große Schwäche ist seine Länge. Die meiste Zeit passiert einfach zu wenig. Das mag ein gewolltes Stilmittel sein, bringt aber weder die Handlung noch die Charakterentwicklung weiter, es entsteht somit auch keine Tiefe. Was dem Film vor allem im letzten Drittel gelungen ist, ist eine gewisse morbide Ästhetik zu erschaffen. Das reicht jedoch nicht aus, um die gähnende Leere davor und die Logikfehler auszugleichen. 

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