Eingeschlossen in einer Höhle mit deformierten Mutanten kennen wir spätestens seit „The Descent“, medizinische Versuche während des Zweiten Weltkriegs ohnehin und eine untote Armee als Bewacher eines Schatzes gab es auch schon etliche Male. Doch wenn man den Beitrag des „Mum & Dad“ – Regisseurs Steven Sheil unter geringen Erwartungen antritt, kann man phasenweise sogar positiv überrascht werden.
Eine Militäreinheit und eine japanische Übersetzerin wollen in einer Mine einen Schatz finden, doch nach dem Feuergefecht mit Piraten und einem abschließenden Granatenwurf ist die Truppe in den höhlenartigen Räumlichkeiten eingeschlossen. Schon bald bemerken sie, dass sie dort unten nicht allein sind…
Ein Bunker aus dem Kaiserreich, Goldressourcen, geheime Experimente an Kriegsgefangenen und eine Eliteeinheit mit einigen Zivilisten. Eine Handlung, die überwiegend in recht engen Räumen angesiedelt ist, benötigt ein sensibles Spiel mit Licht und Schatten und den entsprechenden feinfühligen Umgang mit der Bedrohung, wie es einst „The Descent“ vormachte. Sheil geht hingegen recht früh in die Offensive, lässt nur für wenige Momente ein kurzes Huschen zu und hält bei den Mutanten anschließend voll drauf. Dadurch wirkt der Gegner durchschaubar und weniger unberechenbar, als wäre er längere Zeit im Hintergrund geblieben, zumal in vielen unnötigen Dialogen im Mittelteil viel zu ausführlich über geschichtliche Hintergründe spekuliert wird.
Die Figuren bieten indes leider nur Klischeefiguren zwischen rücksichtslosen Profitgeiern über einen geläuterten Soldaten hin zum fast namenlosen Kanonenfutter, während sich die Japanerin Ree zur halbwegs passablen Heldin mausert.
Immerhin kommt dem Geschehen eine ordentliche Sounduntermalung zugute, da einige Effekte dem Hall der Höhle angepasst sind und daraus einige Gänsehaut-Sounds entstehen.
Auch die Kulissen an sich sind gut gewählt, allerdings kann man bei höhlenartigen Gemäuern auch nicht allzu viel falsch machen.
Gorehounds kommen derweil nicht sonderlich auf ihre Kosten, da es bis auf einen Beinbruch, einen Säbel in Brust und Schläfe und einigen Enthauptungen nichts Außergewöhnliches zu erhaschen gibt, wobei die Wucht der Schläge bei den gut inszenierten Rangeleien und Kämpfen durchaus überzeugend rüberkommt. Zudem punkten die untoten Wächter aufgrund ihrer Verkleidung und dem kompromisslosen Herangehen, denn die Kerle lassen sich im Grunde durch nichts aufhalten, was einige Austrainierte deutlich zu spüren bekommen.
Leider sind im Mittelteil einige Längen zu verzeichnen, die Dialoge mit einem japanischen Kriegsmutanten nehmen zuviel Raum ein, während die Angriffe zeitweise allzu sehr in den Hintergrund geraten. Demgegenüber wird der Showdown etwas zu rasch abgehandelt, denn gerade als die Spannung auf dem Höhepunkt scheint, wird das Treiben relativ abrupt beendet.
Insgesamt wirkt der Stoff ein wenig unausgegoren, da er zu viele Unterpunkte (Piraten, Goldschatz, Kriegstrauma) einzubinden versucht, jedoch kaum einem Aspekt die notwendige Tiefe verleiht, was gleichermaßen auf die meisten Figuren zutrifft.
Anderweitig sind die Darsteller gut gewählt und agieren größtenteils brauchbar, der Sound ist sehr gut und einige Konfrontationen sind mit Drive inszeniert, auch wenn das große Blutvergießen ausbleibt.
Allerdings vermag die klaustrophobische Atmosphäre aufgrund der zu künstlichen Ausleuchtung nur selten zu punkten, die Mutanten kommen nur teilweise furchterregend rüber und auch der letzte Akt wirkt dramaturgisch zu unausgereift.
Ein Streifen, bei dem noch viel Luft nach oben gewesen wäre, aber ganz so viel macht er nicht falsch, um ihn nicht mal zwischendurch für lau zu sichten.
5,5 von 10