Review

kurz angerissen*

Ähnlich wie „Lavalantula“ ein Grenzgänger zwischen B- und C-Movie, der sich wesentlich besser schlägt als so ziemlich alles, was die Asylum-Werke jemals verlassen hat, aber wiederum von einem „Arac Attack“ zum Frühstück verspeist wird und von einem „Arachnophobia“ nicht einmal mit dem A... der Spinndrüse angeschaut wird.

Anders als „Lavalantula“ nimmt sich das als 3D-Event vermarktete Werk des Creature-Feature-Spezialisten Tibor Takács auch viel zu ernst; dabei hätten Spinnen aus dem Weltraum zu einem ironischen Selbstverständnis eigentlich fast schon verpflichten müssen. Patrick Muldoon und Christa Campbell schlagen sich jedoch mit einer Miene durch die Achtbeiner-Horde, als müssten sie unter Zeitdruck ein Mittel gegen Krebs erfinden.

Dessen ungeachtet entwickelt „Spider City“ einen erstaunlich hohen Unterhaltungswert, der durch das Zusammenspiel der künstlichen Sets und Kreaturen in unterschiedlichen Ausmaßen erzeugt wird. Der Nachbau Manhattans durch Straßen, Hausfassaden und U-Bahntunnel offenbart seine Studio-Herkunft recht deutlich und wirkt dadurch recht klinisch und künstlich, allerdings sichert er damit zugleich den Eindruck, dass sich die Effektleute und Actionchoreografen in der selbst errichteten Spielwiese nach Belieben austoben können. Die Qualität der computererzeugten Spinnen ist in vielen Punkten ungenügend, gerade in Sachen Beschaffenheit und Schattenwurf, obwohl es speziell bei den handtellergroßen Exemplaren zu Beginn durchaus Momente gibt, in denen das typische Ekelgefühl eintritt, das man bekommt, wenn man ein besonders großes und widerliches Exemplar erblickt. Die Imitation der für Spinnen typischen Fortbewegung hat man also schon in schlechter gesehen. Echte Anflüge von Arachnophobie macht aber spätestens das schwache Design zunichte. Spinnenköpfe, die aussehen wie ein mutiertes Exemplar der „Critters“ und die Trompetengeräusche machen wie Dinosaurier aus einem 70 Jahre alten Abenteuerfilm, sind der Erzeugung von Gänsehaut jedenfalls nicht zuträglich.

„Sharknado“ und seinen absonderlichen Mutationen ist „Spider City“ trotz des kaum vorhandenen Humors allerdings in jedem Fall vorzuziehen.

*weitere Informationen: siehe Profil

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