kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 21.07.2013
Zemeckis kann auch noch Realdramen umsetzen, das beweist „Flight“ zweifellos, denn der Erzählbogen ist vollkommen rund und ohne jede Länge packend erzählt. Vieles steckt in dem vermeintlich geradlinigen Film; er dient einer einfachen Liebesgeschichte ebenso wie einer Erzählung über die Perversion juristischer Bürokratie. Hier spielt Zemeckis seine Stärken auch aus, denn das eigentlich Interessante ist hier weder der Absturz noch die Charakterzeichnungen, sondern die Art und Weise, wie reine Formalitäten gesellschaftlich anerkannte Leistungen um 180 Grad zum Verbrechen drehen können und welche Auswirkungen dies auf das Privatleben haben kann. Das vordergründige Trinkerdrama sowie der gesamte White-Trash-Anstrich, der auf den Nebenplätzen regiert, wirkt dagegen mitunter zu aufgesetzt, trotz Washingtons jederzeit nuancierten Schauspiels und trotz der immer wieder gerne gesehenen Kelly Reilly.
*weitere Informationen: siehe Profil