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"So wie du die Maschine gelandet hast, war das ein Wunder."

Das Leben von dem Pilot William Whitaker (Denzel Washington) besteht aus einer gescheiterten Ehe, einem Verhältnis zu einer Flugbegleiterin, Drogenkonsum und Alkoholexzessen. Nach einer durchzechten Nacht hält ihn aber auch dies nicht davon ab einen Flug zu leiten. Schon während des Starts kommt es zu Turbulenzen. Das wirkliche Chaos entsteht aber bei dem Anflug auf einen Flughafen. Whitaker erringt durch ein unglaubliches Manöver die Kontrolle über sein Flugzeug zurück und rettet trotz einer Bruchlandung zahlreiche Menschenleben. Zunächst wird er als Held gefeiert und lernt im Krankenhaus die heroinsüchtige Nicole (Kelly Reilly) kennen. Gemeinsam versuchen sie einen Entzug von ihren jeweiligen Süchten. Doch dann wirft die Untersuchung der Flugsicherung ein neues Licht auf den Lebensretter. Whitaker wird wegen des Konsums von Alkohol während seiner Tätigkeit beschuldigt. Er selbst leugnet jedoch die schmerzhafte Wahrheit über seine Abhängigkeit, selbst vor seinem Anwalt Hugh Lang (Don Cheadle).

Über 10 Jahre beschäftigte sich Regisseur Robert Zemeckis ("Cast Away - Verschollen", "Disneys Eine Weihnachtsgeschichte") mit animierten Filmen, die nie den gleichen Anklang wie seine Realfilme fanden. Nach den technischen Variationen der letzten Jahre besinnt sich Zemeckis nun wieder auf seine alten Stärken und liefert ein Charakterportrait eines gescheiterten Mannes, der zwar heldenhaft handeln kann, sich zumeist aber selbst zerstört und sein Umfeld damit in Gefahr bringt.

"Flight" beginnt als enorm ergreifendes Katastrophen-Drama. In den ersten 20 Minuten wird der Hauptcharakter sowie seine Beziehungen zu Personen und Verhältnisse zum Alkohol eher rundimentär beschrieben. Geradezu haarsträubend folgen Ereignisse aus der Sicht im Cockpit. Zunächst eher glimpfliche Turbulenzen weichen einem beängstigenden Absturz-Szenario und einem beeindruckenden Rettungsmanöver.
Ab dann nimmt die Geschichte eine Wendung. Das Tempo wird spürbar gedrosselt und der Film befasst sich mit einer eingehenden Charakterstudie. Erst gegen Ende kommt nochmal etwas Leben in den Film.

Zwei Tatsachen machen es "Flight" unwahrscheinlich schwer. Das Eine ist der plötzliche Bruch in seinem Erzähltempo und der uninspirierten Darstellung des Drogenkonsums. Überwiegend bleibt der Film ein Alkoholiker-Drama, das eine überflüssige Nebenhandlung in Form eines Beziehungs-Dramas mit sich zieht. Nur am Rande ist "Flight" das erwartete Gerichts- und Katastrophen-Drama.
Das Zweite Problem des eigentlich hervorragend inszenierten Films ist seine überlang geratene Laufzeit. Oftmals hat man das Gefühl, dass der Film künstlich in die Länge gezogen wurde. Denn obgleich versucht wird, die Momente in puncto Intensität zu betonen, wirken diese eher langatmig und stellenweise gar wie Füllmaterial.

Darstellerisch sieht es ähnlich aus. "Flight" hat einen sehr präsenten Hauptdarsteller, aber vernachlässigte Nebenrollen. Denzel Washington ("Training Day", "The Book of Eli") versteht es zu jeder Zeit die emotionale Komponente an das Publikum weiter zu reichen. Bei Kelly Reilly ("Eden Lake", "Sherlock Holmes"-Reihe) ist dies ähnlich. Jedoch mit dem Unterschied, dass sie wesentlich weniger Zeit hat dies zu demonstrieren.
Don Cheadle ("Iron Man"-Reihe, "Attentat auf Richard Nixon") und John Goodman ("Speed Racer", "The Artist") leisten sanften Support, der etwas größer hätte ausfallen dürfen.

Anfang und Ende von "Flight" sind enorm stimmungsvoll, der Rest hängt etwas. Das moralische Melodrama wird von einem gut aufgelegten Hauptdarsteller gehalten, wirkt aber gestreckt und teils belanglos. Gerade der mittlere Teil wirkt sehr langwierig und unbeholfen. Zemeckis Stärken spürt man genau genommen nur zu Beginn, wo das Unglück beklemmend dargestellt wird. Bei den Konsequenzen hält sich der Regisseur ungewohnt zurück. Knappe ...

6 / 10

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