Review

James Bond 007 - Skyfall, 2012

Trotz des Erfolges von ein Quantum Trost, dauerte es 4 Jahre bis mit Skyfall der nächste Bondstreifen in die Kinos kam. Pünktlich zum 50. jährigen Bestehen der Reihe kam der Film dann in die Lichtspielhäuser und brach etliche Rekorde und wurde ein großer Erfolg. Craig spielte wieder einmal James Bond während Dench & Kinnear für den MI6 zurückkehrten. Zum Cast hinzu stießen Ben Whishaw, Naomie Harris, Berenice Marlohe, Ralph Fiennes und Javier Bardem.

Als eine Festplatte auf der sich sämtliche Identitäten und Decknamen von zahlreichen Undercover-Nato-Agenten befinden, in Istanbul gestohlen wird, setzt Bond alles daran diese zurück zu bekommen, ehe sie in die falschen Hände gerät. Als er bei der Verfolgung vom Dach eines Zuges geschossen wird und in die Tiefe stürzt, hält der MI6 ihn für Tod. Als seine Chefin und der Geheimdienst vom Hacker Silva angegriffen werden, meldet sich 007 zurück zum Dienst..

Fünfzig Jahre erfreut diese Filmreihe viele Menschen auf der ganzen Welt. Mit dem 23. Film der Reihe wird sich dies nicht ändern, der Film selbst sogar steht für die Reihe. Bond hat sich im Laufe der Zeit immer wieder neu erfunden, immer wieder den Zeiten angepasst und wirkte in den meisten Fällen sehr aktuell. Auch jetzt ist das der Fall. Ist Bond besser denn je? Nein. Aber er ist verdammt stark. Skyfall ist mit Sicherheit der 'dunkelste' Bond der Craig Ära und der am wenigsten exotischste. Viele dunkle Bilder, eine vergleichsweise düstere Handlung in der Bond sich neu beweisen muss, sich neu herankämpfen muss, nachdem er ein Tief hatte. Ein Film der durch seine Handlung persönlich ist und die Beziehung von Bond und Judi Denchs Figur M auf die Probe stellt. Der Film macht vieles anders als die Vorgänger und ist auch in der Inszenierung nur schwer mit bisherigen Bondfilmen zu vergleiche, finde ich. Die Erzählweise der Geschichte finde ich gut, da es spannende Momente gibt, Action aber auch viel Handlung, die der Film braucht um seine Charaktere zu entwickeln, um Bindungen zu stärken und die Wandlung zu zeigen.

Craig spielt seine Rolle als Bond großartig und liefert hier seine vielleicht beste Bondleistung ab. Wobei er in CR ebenfalls verdammt stark war. Schwer zu entscheiden welcher Film da vorne liegt. Judi Dench ist ebenfalls wieder großartig und so präsent im Film eingebunden wie seit 'die Welt ist nicht genug' nicht mehr. Toll wie man das Ganze aufgebaut hat. Die Chemie zwischen Craig & ihr stimmt und macht einen großen Teil der Qualität des Films aus. Fiennes und Harris als Mallory und Eve wissen ebenfalls zu überzeugen und spielen ihre Rolle sehr gut. Fiennes Figur wirkt ein bisschen streng, will M in den Ruhestand schicken aufgrund des Verlustet der Festplatte, wandelt sich aber im Laufe des Films zu einem Sympathieträger. Er war vorher zu keinem Zeitpunkt unsympathisch und hat meines Erachtens nach nur seinen Job getan, punktet hinterher aber mit vielen, tollen Szenen und Aktionen. Whishaw als Q ist ein gelunger Neuzugang der ganz eigen ist und sehr sympathisch. Natürlich kein Llewelyn aber dafür Whishaw mit dem wir sicherlich noch viel Spaß haben werden. Harris als schlagfertige Eve weiß ebenfalls zu überzeugen und der Twist am Ende war sehr nett. Auch wenn ich nicht hoffe das sie dort den klassischen Weg gehen werden. Ebenfalls klasse ist Javier Bardem als Bösewicht Silva, der seine Vergangenheit mit Denchs Figur hat. Er funktioniert in jeder Szene und weiß auch mal den Fokus auf sich zu ziehen. Dennoch halte ich seine Leistung nicht für so genial wie jene in No Country for old Men, in dem er mich wirklich beeindruckte. Trotzdem bleibt er hier auch auf hohem Niveau, sodass der Cast in sich perfekt ist und großartig funtkioniert.

Eine weitere stärke ist die Kameraarbeit von Roger Deakins der uns hier Aufnahmen beschwert die Atemberaubend sind. Sämtliche Aufnahmen der Drehorte in Schottland oder Shanghai sind eine Augenweide und wahrlich großartig eingefangen. Auch die Pretitlesequenz in Istanbul ist verdammt stark gefilmt und bietet durch die tolle Location auch viele optisch beeindruckende Momente. Allgemein funktionieren die Drehorte im Film immer hervorragend, auch wenn mir das Ganze manchmal etwas zu stark gefiltert ist. Dennoch sind Deakins Arbeiten für den Film klasse und die Drehorte großartig. Die Pretitlesequenz hat leider schon die stärkste Actionszene im Film, was zwar schade ist, aber nicht bedeutet das die restliche Action schwach ist. Es ist nur einfach eine verdammt spannende, gut gedrehte und toll inszenierte Verfolgungsjagt die es in sich hat. Auch die Szenen in Shanghai oder das Finale in Schottland können sich sehen lassen und wissen durchaus zu gefallen. Vor allem das Finale ist irgendwie etwas besonderes. Der Weg in Bonds Vergangenheit ist hier äußerst gelungen und das Anscheiden von Bonds psychischer Verfassung und dergleichen gefällt mir auch. Sicherlich mag dies die meiste Zeit recht oberflächlich sein, funktioniert im Rahmen des Films und der Handlung aber gut, sodass es mir zu keinem Zeitpunkt negativ auffällt. Das Bonds physische Verfassung thematisiert wird, sowie sein Alter hingegen gefiel mir nicht so sehr. Bond sollte Bond sein, der Beste in dem was er macht und nicht als 'alter Mann' bezeichnet werden. Mir gefiel das nicht so ganz, auch wenn es sicherlich eine schöne Art war die Figur mit der Reihe zu vergleichen und da einen netten Kniff einzubauen. Mittlerweile komme ich damit auch ganz gut klar.

Schade finde ich es auch, das man es verpasst hat nach 'ein Quantum Trost' einen Bondfilm zu drehen, der uns 007 zeigt wie er sein sollte, nachdem er mit der Vesper-Sache abgeschlossen und der vollwertige und perfekte Agent ist den wir kennen. Stattdessen zeigt man direkt seinen Sturz und sein Tief, was ich etwas schade finde. Es hätte sicherlich auch funktioniert wenn man in der Zwischenzeit einen Film gehabt hätte, der Bond in seiner 'Glanzzeit' gezeigt hätte.

Skyfall ist ein sehr guter Film der vor allem durch seine tollen Darsteller, seine großartige Kameraarbeit und die spannende Handlung überzeugt. Vieles wurde hier richtig gemacht, wobei mich die Thematisierung des Alters, der schwache Soundtrack und der starke Filtereinsatz etwas abgeschreckt haben. Mir gefiel das alles nicht ganz so gut, auch wenn das vielleicht jammern auf hohem Niveau ist. Der Titelsong von Adele ist hingegen verdammt großartig und die Titlesequenz ein wahrer Augenschmauß. Großartig wie der Song dort funktioniert, ebenso wie die Einleitung für diesen. Die Sequenz mit dem Regen in London und Bond im reißenden Fluss - klasse. Mendes hat einen großartigen Bond gedreht mit einem emotionalen Finale und einer verdammt kultigen Schlussszene die jeden Bondfan extrem erfreut haben dürfte. Hier wird einem die Tür zur Vergangenheit aber gleichzeitig auch zur Zukunft geöffnet. Neue Wege mit Altbewährtem beschreiten dürfte problemlos möglich sein.

9/10

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