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Wie ist das, wenn man stirbt?



Diese Frage stellen sich seit Unzeiten die Menschen, bei denen es zu Ende geht. Sieht man ein weißes Licht? Wird es warm? Berichte über Nahtoderfahrungen verkaufen sich wie geschnitten Brot, und gerne wird es bei diesem Thema auch ein klein wenig spiritistisch. Doch Nicholas Cage sei dank wissen wir nun, wie das wirklich ist, wenn man die Erde zu verlassen hat. Dann sehen wir einen netten menschengleichen Engel, der uns bei der Hand nimmt und wegbringt. So einfach ist das, für die Engel ein Job wie Wurstverpacken oder Haareschneiden, eine Dienstleistung halt, nur eine sehr spezielle. Und wenn die Engel dann Feierabend haben, treffen sie sich gerne am Strand auf ein Pläuschchen und hören die Musik des Sonnenuntergangs.



Doch der Engel Seth nun hat ein paar ganz persönliche Probleme, denn die Boten des Herren können nichts fühlen, können nicht gesehen werden, und auch Unterhaltungen mit den Diesseitigen gestalten sich schwierig. Wie mag es sich also anfühlen, jemanden zu küssen – und welchen Geschmack hat eine Birne? Neugier treibt doch einen jeden an, und bei Seth ist es die Ärztin Maggie, in die er sich verliebt und der er sich zeigt, die jedoch in seiner Engelsgestalt keine tragfähige Beziehung aufbauen kann. Doch die Engel haben auch einen freien Willen, der sie auf der einen Seite zum Menschen werden läßt, ihnen anderseits aber jegliche Engelfähigkeit nimmt. Seth entscheidet sich für die Menschenseite, aber ihm ist kein schönes Schicksal vergönnt, nur eine einzige Nacht mit seiner Auserwählten…



Man darf diesen Film nicht sezieren, denn dann verliert er ganz und gar seine Wirkung. Nicholas Cage wandelt mit treuem Hundeblick durch den wahrlich schön gefilmten Streifen, der zudem noch mit reichlich melancholischer Musik hinterlegt ist. Meg Ryan nun…ist halt Meg Ryan, mit schlimmer Minilockenfrisur, als Ärztin eben mal schwer am Hadern mit ihrem Leben, gefangen in einer öden Beziehung. Der Film ist teils unerträglich kitschig, teils erklärt er nicht, wenngleich es Erklärungsbedarf gäbe, auf der anderen Seite ist das Göttliche auch nicht erklärbar. In meinen Augen schön ist der Verzicht auf ein zu kitschiges Ende, hier überrascht uns der Film mit einem sehr traurigen Ausgang und läßt uns zurück mit dem tröstlichen Gedanken, daß die Sache mit dem Sterben doch nicht ganz so unschön ist, wie wir es vermuten. 7/10.

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