„The Asylum“ haben Glück, dass es eine Menge urbaner Legenden gibt, von denen sich noch einige für billige Horrorfilme ausschlachten lassen. Im vorliegenden Beispiel soll man etwa die Luft anhalten, wenn man mit einem Pkw an einem Friedhof vorbei fährt, da sonst der Geist eines bösen Menschen in einen fahren könnte. Demzufolge müssten weltweit eine ganze Menge Autofahrer dämonisiert sein…
Sieben alte Schulfreunde um Johnny wollen ein Camping-Wochenende in aller Abgeschiedenheit genießen, doch nach dem Zwischenstopp in einem verlassenen Gefängniskomplex fährt der Geist eines Massenmörders in einen der Freunde. Kurz darauf kann niemand mehr sicher sein, welchen Körper der Dämon als nächstes in Besitz nehmen wird…
In den letzten Jahren gab es einige ähnlich gelagerte Streifen wie „Possession“, Demon Kiss“ oder auch „Legend of Evil Lake“, in denen ein Dämon versuchte, sich einen menschlichen Körper zu angeln. Insofern ist die Grundidee natürlich alles andere als innovativ, doch zumindest macht der Einstieg mit der Hinrichtung eines Massenmörders durchaus Laune.
Leider kann die düstere Stimmung nicht lange aufrecht erhalten werden.
Denn mit Einführung der Twens macht sich rasch Ernüchterung breit, handelt es sich doch um die üblichen oberflächlichen Erscheinungen nichts sagender Stereotypen. Da haben wir den Kiffer, das Liebespaar, den Neunmalklugen und den Muskelprotz und später mit McBride den ehemaligen Gefängniswärter, der rasch einen Plan aufstellt, wie man die Nacht eventuell überleben könnte.
Immerhin gestaltet sich der Aufenthalt im verlassenen Gefängnis noch einigermaßen atmosphärisch. Die leeren Gänge, ein Behandlungszimmer und natürlich der Raum mit dem elektrischen Stuhl lassen eine morbide Stimmung aufkommen, welche durch den zurückhaltenden Score und die recht souveräne Kamera ordentlich zur Geltung kommt.
Leider halten es die Freunde nicht lange in dem Gebäude aus und schon ist die Stimmung dahin.
Als es mit den Morden losgeht, wird klar, an welchen Stellen mal wieder die Schere angesetzt wurde, denn einige Ableben deuten sich allenfalls an, es bleiben immerhin ein heraus getrennter Augapfel, ein Kehlenschnitt und ein Schraubenzieher im Auge, was auf Ebene der Effekte ansehnlich geraten ist.
Ansonsten kommt es im letzten Drittel zu einigen Prügeleien auf dem Friedhof, ein Gewitter zieht plötzlich auf, jemand trauert um seine Schwester, die frisch Besessenen fallen durch rote Klüsen auf und am Ende folgt der obligatorische Abschlussgag mit böser Pointe.
Darstellerisch wird unteres Mittelmaß geboten, selbst eine etwas erfahrene Mimin wie Katrina Bowden enttäuscht, nur Steve Hanks weiß als mysteriöser McBride zu überzeugen.
So pendelt sich der Unterhaltungswert im Mittelmaß ein, vorausgesetzt, die Erwartungen an einen typischen C-Film von „Asylum“ sind nicht allzu hoch. Ein in der deutschen Fassung arg geschnittener aber immer noch einigermaßen blutiger Slasher, der nicht sonderlich einfallsreich daherkommt, phasenweise jedoch durch gute Locations und brauchbares Tempo überzeugen kann. Genrefans können ihn allerdings bedenkenlos auslassen, - erwähnenswerte Innovation liefert der Streifen nämlich nicht.
Knapp
5 von 10