Review

Mit "Death Race - Inferno" beglückt uns Regisseur Roel Reiné  mit dem dritten Teil der aktuellen Death Race-Reihe, die anno 2008 mit Dauerklopper Jason Statham im Kino begann, 2010 mit der Neubesetzung Luke Goss als DTV-Veröffentlichung fortgesetzt wurde, und - ich gehe zumindest schwer davon aus - mit diesem Film in einer Trilogy endet.

Natürlich war der erste Teil schon ein reines Trash-Spektakel. Auch der zweite Teil, in dem Luke Goss Jason Statham ersetzte, folgte diesem Weg der trashigen Action, fügte jedoch noch ein paar Handkanten-Fights neben den Rennen hinzu und somit konnte ich mich an einem ordentlichen Sequel erfreuen.

Wer den zweiten Teil gesehen hat, dürfte im Voraus dieselben Zweifel gehabt haben, wie ich: Luke Goss als Frankenstein verbrannte regelrecht zum Schluss, blieb jedoch am Leben. Die Hauptfrage, die mich am meisten beschäftigte, war: Sieht man nun Luke Goss  noch als Darsteller mit Gesicht oder eben 100 Minuten lang als entstellten Maskenträger?
Die Antwort darauf lautet glücklicherweise, dass die Drehbuchschreiber schwer auf die Logik geschissen haben und ihm wieder die verbrannte Haut bis auf minimale Narben zusammen tackerte, als wenn diese Verbrennungen niemals stattgefunden hätten. Das gibt von meiner Seite schon mal einen Pluspunkt.

Ein weiterer Punkt, der in allen Sequels von Bedeutung ist: Kann die Darsteller-Riege komplett gehalten werden, oder spielen einige wegen Differenzen oder zu wenig Verdienst nicht mehr mit?
Und auch hier kann man sagen, dass alle Zeichen auf grün stehen. Neben Frankensteins Crew Goldberg (Danny Trejo), Lists (Fred Koehler) und seiner Geliebten Katrina (Tanit Phoenix), konnte man auch den Macher Weyland (Ving Rhames) und Dauertodesfahrer aus Teil 1 & 2 "14K" (Robin Shou) gewinnen.

Also, alles Rodger im Vorfeld, kommen wir zur Handlung:
 Weyland´s Deathrace wird von dem gierigen Niles York  (Dougray Scott) aufgekauft, der nicht nur die Rennen im Terminal Island-Gefängnis stattfinden lassen will, sondern Rennstrecken weltweit präsentieren will, um noch mehr Zuschauer für den Stream-Ticket-Kauf zu gewinnen. Das Problem dabei ist der Publikums-Magnet Frankenstein: Denn der hat vier Rennen gewonnen und braucht nur noch eins, um seine Freiheit zu erlangen. Doch der Schleimbeutel York will nicht so einfach sein bestes Pferd im Stall davonkommen lassen und denkt sich perfide Pläne aus...

Nachdem die Fronten ja geklärt sind, auf was man sich einlässt, kann man durchaus sagen, dass die Geschichte sehr gut weitergesponnen wurde und der Locationwechsel nach Afrika dem Film  richtig gut tut. Dort wird durch Wüstenstrecken und Dörfer gefahren, was bei Laune hält.
Actionmäßig braucht der Film sich nicht vor seinen beiden Vorgängern zu verstecken, auch hier gibt es voll auf die Zwölf, in Sachen Gekloppe und Rennen. Zwischen den ganzen Action-Szenen kommt auch der Plot voran, wobei keine Langeweile aufkommt.
Negativ aufgefallen sind mir lediglich die schlecht umgesetzten und schnell geschnitten Choreographien, die nicht allererste Sahne sind. Was mir jedoch am meisten auf die Nüsse gegangen ist und das Sehvergnügen etwas geschmälert hat, waren die Reaktionen vom neuen Mogul Niles York. Bei jeder Explosion oder einem Tod der Fahrer kommt ein "Jaaah!" mit geballter Faust oder ein ähnlich doofer Dialog, in der sich der völlig fehlbesetzte  Dougray Scott in Erfolg suhlen darf. Scott wirkt wie eine Witzfigur mit diesen Dialogen und lässt den Film schwer Richtung B-Movie abdriften (was ihm zum Glück nicht gelingt), mal ganz abgesehen davon, dass dieser Darsteller kein Charisma besitzt und aussieht wie ein 08/15-Krawattenträger auf Dope.

So unterhält der Film leidlich bis zum Finale, das mit einem großen Twist aufwarten kann, für den es wieder ein Punkt mehr auf der Skala gibt. Das Ende wurde sehr gut gelöst und man kann einen vierten Teil nahezu ausschließen.

Somit kann ich sagen, dass "Death Race - Inferno" eine gelungene Fortsetzung ist. Wer die beiden anderen Teile mochte, wird auch hier auf seine Kosten kommen. Wer mit den beiden anderen Teilen nichts anfangen konnte, wird auch dieses Trash-Werk des schlechten Geschmacks verachten und hassen.

7/10

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