Actiondrama aus der Volksrepublik China; eine low budget Produktion in Eigenregie von Yue Song, die im Jahr des Wasser-Drachen recht gegen die momentanen Zuschauerbedürfnisse bzw. die daraufhin ausgelegten Angebote der breiteren Filmindustrie stellt. Sowohl Modern Day als auch das eher bodenständige Martial Arts Geschehen scheinen momentan zumindest nicht bzw. noch nicht gefragt und dementsprechend unter dem Radar, und nur in kleineren Angelegenheiten wie dem hiesigen Regie- und insgesamt Filmdebüts Yues geschehen. Eine Inszenierung in der Verwirklichung eigener Träume und eigener Posen, in Personalunion als Hauptdarsteller, Autor von Drehbuch und Titelsong, Produzent, Co-Editor, und in der Co-Regie:
Trotz bestehender Notwehr in einem Straßenkampf für den Tod an einem Gegner für 8 Jahre Haft verantwortlich gemacht, möchte sich Einzelgänger Yue Feng [ Yue Song ] nach der Entlassung um ein möglichst ruhiges Leben bemühen. Nach ersten Anfangsschwierigkeiten des neues Existenzaufbauens bekommt er eine Anstellung als Möbelpacker und lernt dort dort über Umwege auch die Sozialarbeiterin Xiao Yi [ Li Yiufei ] kennen, die sich in dem Waisenhaus ihres Vorgesetzten und Eigentümers Zhou [ Wang Zahe ] rührend um die Kinder kümmert, und Yue Feng zur freiwilligen Mitarbeit ermuntert. Die Hilfe sieht bald anders aus als erwartet, wird das Grundstück doch von den Spekulanten von Lee's Company und vor allem von dessen Sohn Li Shao [ Yang Jun-ping ] eifrig begehrt und diesbezüglich auch bald die Schlägertruppen um A-long [ Chang Hau ] und A-hai [ Hou Xu ] , letzteres ausgerechnet Yues bester Jugendfreund als Argument eingesetzt.
Erinnern tut dies an vergangene Vorfälle und bereits abgelaufene Weisheiten, werden Erinnerungen an jüngere und vergleichbare Erzeugnisse wie der ebenfalls autark gestemmte Fist of Dragon (2011) in seiner Reminiszenz des alten Kampfkunstkinos als auch den vergleichsweise bereits betagten Fatal Contact (2006) erwirkt. Von der Idee her nicht die schlechtesten Voraussetzungen, wobei beide 'Vorgänger' dem Namen nach in der Umsetzung aber nicht immer die perfekte Figur auf der Leinwand abgaben. Wo Wollen noch nicht automatisch das Wissen ergibt, ist hier immerhin der Grundgedanke und der Eifer in mehreren Belangen vorhanden, wird sich wenigstens ernsthaft, da inbrünstig an den Klischees und dem inneliegenden 'Gutmenschen'drama vom Saulus zum Paulus bemüht. Eine Moralpredigt, inklusive Wiedergutmachung und Familienzusammenführung unterschiedlichster Art, in mehrerlei Sinnen einfarben wirkend.
So ist der Held in Persona von den inneren und den äußeren Umständen, durch die Vergangenheit, die Gegenwart, den Wunsch nach der Zukunft und den Ein- und Auswirkungen der Umwelt geprägt. Der Seele Gutes tun wird nach der Läuterung im Gefängnis und den Lehren des eigenen Handels mit gutem Gewissen und aus vollem Herzen befleißigt. Schon während der Einführung der Geschichte und abseits des eigentlichen Geschehens betätigt sich Yue Feng als Retter des Lebens in allen Lagen, ob im Straßenverkehr, als Bewahrer vor Arbeitsunfällen oder dem Angriff des verbrecherischen Pöbels. Auch ansonsten ist er immer dann zur Stelle, wo die Not am Mann und die schnelle und tatkräftige Hilfe gefordert ist, was in dieser Allmächtigkeit der Plausibilität sicherlich Haken schlägt, aber in seiner Ausdauer und trotz Grün- bis Blaustichigkeit und Affekteinsatz trockenen Art und Weise wenigstens feierlich beschwörend wirkt und so die Mängel durchaus kompensiert.
Der Kitsch und die Vorhersagungen und Binsenweisheiten sind demnach in Hülle und Fülle Raum, den Referenzen an das Genre aber ebenso viel, entwässert und pragmatisch Möglichkeit zum sich Austoben gegeben. Von den ersten Belästigungen, die noch ignoriert werden, bis hin zum Steigern der Provokation, dem Auffahren von immer mehr und immer besseren Gegner bis hin zum eigenen Bruder im Geiste werden alle Faktoren der Gängigkeit und dies auch bußfertig ohne falsche Befangenheit engagiert. Als Vorwand für die Action und gleichzeitig als Vertrauen in die Tradition und die 08/15 - Geschicht'; für ein Debüt auch annehmbar seriös und ehrlich wirkend, sicherlich nicht automatisch eindringlich oder anderweitig überaus emphatisch gestrickt.
Auch die Kampfszenen sind, allen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Optik der Darsteller und den Stilmitteln von freeze frame, slowmotion, blur motion, handheld-camera zum Trotz, nicht gänzlich intensiv, gestalten sich aber dennoch als auskömmliche, ausführliche und so gern gesehene Zwischenstücke; Einlagen der Gastgeber um das Chang Long Stunt Team, die ihr Handwerk der Physis und bodenständig gehaltenen Auseinandersetzungen, dort besonders auch die Qualitäten des Einsteckens beherrschen. Geprügelt wird sich vorzugsweise im eher beengten und wie der gesamte Film spielend auch abgeschotteten Raum, außerhalb der Gesellschaft, vor den Toren der Stadt. Parkhaus, Lagerhalle, Innenhof als Szenerie des Hauens und des Tretens in akkurater Körperlichkeit und präziser Substanz, die auf längere und den Ablauf und die Choreographie deutlich sichtbar machende Einstellungen Gott sei Dank nicht verzichtet.