Review

Gesamtbesprechung

Lange schon hab ich auf die alte Serie gewartet und mir die Zeit mit der neuen vertrieben, die auch sehr gelungen ist. Auf DVD wird sie bei uns ja nun endlich fortgesetzt. Leider ist nach der vierten Staffel Schluss. Aber besser vier gute Staffeln als 7 oder 4 schlechte (Anspielung auf Star Trek). Die alte Serie brachte es leider nur auf 1 Staffel, gefolgt von einer erfolglosen Nachfolgeserie, die zu der Zeit spielt, wo die Galactica die Erde erreicht hat.
Warum die alte Serie so schnell abgesetzt wurde ist für mich durchaus verständlich, denn in in der zweiten Hälfte konzentriert sich das Geschehen auf anderes, als auf den Kampf gegen die Zylonen. Sicherlich sind hier einige Folgen, oder auch viele, tiefgreifender, doch ich vermisse die Star Wars Atmosphäre, die die erste Hälfte so sehr auszeichnet. Es hat an Reiz verloren. Star Wars scheint ja auch DER Antsoß gewesen zu sein, das zeigen mir die Effekte Von John Dykstra, der ebenso bei Star Wars mitwirkte. Einfach herrlich die Weltraumscharmützel mit den Zylonen. Die Abwehr des Kampfsterns Galactica erinnert dabei frappierend an die des Todessterns. Ich denke, das macht auch den Reiz der Serie aus. Apollo, Starbuck und Co. wirken wie die Rebellenflotte und die Kampfjäger sehen ebenfalls deutlich danach aus. Weiterhin, die direkten Auseinandersetzungen mit den Zylonen. Einfach herrlich, die Laserduelle und der immerwährend angreifende Feind. In der zweiten Staffelhälfte war man dessen sicher überdrüssig, der Meinung das Publikum braucht Abwechslung, was ja auch sicher nicht verkehrt ist. Für mich hätte es ewig so weitergehen können. Dass die Zylonen dann aber so stark in den Hintergrund treten, finde ich nicht so schön. Wegen des zu hohen Verschleißes der Kostüme und der damit verbundenen zu hohen Kosten, war man dazu gezwungen. In meinen Augen schadet es der sehr. So konzentriert es sich mehr auf Geschichten um die Charaktere, um Apollo, Starbuck, Boomer, Cassiopia und die neu hinzugekommene Sheba und auch Adama und Col. Tigh bekommen mehr Raum. Sicherlich ist das sehr gut so gewesen, doch eben das Fehlen der Zylonen lässt die zweite Hälfte für mich so schwach erscheinen.
Von den Charakteren der Serie haben mir viele gefallen. Von der Hauptbesetzung mag ich eigentlich alle. Nur Starbuck liegt mir etwas weniger, denn er ist so ein Frauenheld und so unbeherrscht in manchen Dingen. Sein Charakter erinnert etwas an Face aus dem A-Team (oder eher umgekehrt). Dirk Benedict macht seine Sache gut, ich ihn jedoch nicht für einen guten Darsteller, dafür ist er zuweilen zu nervig in der Darstellung. Richard Hatch, als Apollo, sagt hingegen sehr zu und Lorne Greene als Commander Adama ist über jeden Zweifel erhaben. Der Mann steht über allen, oder sagen wir beinah, denn John Colicos als Baltar kommt ihm durchaus gleich. Er ist der ideale Bösewicht und soll in seiner Rolle so sehr aufgegangen sein, dass er sich auch am Set so benahm, wenn die Kameras nicht liefen. Was mir bei Kampfstern Galactica obendrein gefiel, waren die vielen hochkarätigen Gaststars. Patrick Macnee, Lloyd Bridges und sogar Fred Astair, sind nur wenige Namen und die Serie gewinnt durch ihre Leistungen sehr viel. Britt Ekland (Goodnight in „James Bond – Der Mann mit dem goldenen Colt“) und Edward Mulhare (Devon Miles in „Knight Rider“) sollten dabei nicht unerwähnt bleiben, sowie Jane Seymore, deren Fortgang nach den ersten Folgen einen herben Verlust darstellt.

Kampfstern Galactica ist Kult, daran gibt es keinen Zweifel. Ich finde die Serie, trotz schwächerer zweiter Hälfte, ungemein unterhaltsam und besonders die Effekte verleihen einen besonderen Charme, sowie die offensichtliche Inspirationsquelle „Star Wars“. Schade, dass man es seinerzeit nicht weitergeführt hat und dass die Verantwortlichen die Zylonen so weit in den Hintergrund drängten. Mit einem ausgewogenen Verhältnis von Zylonen Episoden und Folgen mit anderer Ausrichtung, hätte die Serie noch um einiges länger spielen lassen können. Hut ab aber vor der Leistung der Macher. Fast jede Woche eine Folge in Kinofilmqualität zu produzieren ist alle Ehren wert. Das verlangte viel von allen ab, auch von den Darstellern.


Die deutschen DVDs

Koch Media hat sich unlängst der ersten und zweiten Serie angenommen und diese mit einer sehr schönen Auflage bedacht. Die drei Boxen, mit jeweils einer Staffel, bzw. Box drei mit der zweiten Serie, kommen in einem Metal Pak daher, wie man es von Warners „Blade Runner“ und „Superman“ Box her kennt. Die Box steckt zudem in einem Papphalter, wie bei den Star Trek Classic Boxen. In den Boxen befinden sich schön gestaltete Digi-Paks, mit gelungenen Promotionmotiven, so wie es sein sollte und die Fans besonders anspricht. Hinzu gesellt sich jeweils ein mehrseitiges Booklet mit vielen interessanten Informationen.
Die Bildqualität der Episoden ist durchwachsen und zuweilen nicht so gut. Besonders in dunklen Passagen ist deutliches Bildrauschen zu erkennen, was einer DVD Auflage nicht würdig ist. Dennoch kann damit leben, wer sich einredet, „es ist eine alte Serie“ und schließlich handelt es sich ja um die erste deutschsprachige Auflage auf Silberling und wer weiß wann es eine optisch überarbeitete Auflage geben wird. Der Ton ist daneben ganz gut, leichtes Rauschen hört man hier aber ebenso. Da die Serie nun in vollständig ungekürzter Form vorliegt kommt es zuweilen zu Passagen mit Originalton mit deutschen Untertiteln. Da in Deutschland vornehmlich der Vorspann weggelassen wurde, beschränkt es sich viel hierauf. Diese Passagenuntertittel immer auf eine dritte Spur gelegt, ist Koch Media bei einer Episode ein Fehler unterlaufen. Dort gibt es eine dritte Untertitelspur nicht, weswegen auf die eigentliche Untertitelspur geschaltet wird und man die gesamte Folge Untertitel hat, würde man sie nicht manuell wegschalten. Ein vernachlässigbarer Schnitzer und das auch nur bei einer Folge. Die aufgespielten Extras sind mit mehreren Featurettes und längeren Dokus sehr informativ und auch ungemein interessant. Ich hätte mir aber noch mehr Hintergrunddokus gewünscht, wie etwa zu den Effekten und den eigentlichen Dreharbeiten. Aber man braucht sich nicht beschweren, Koch Media bietet an Bonus um Welten mehr, als manch anderes Label, wo ja die gähnende Leere herrscht.

Ich finde die Auflage, trotz etwas mäßiger Bildqualität, sehr gelungen, denn Koch Media denkt an die Fans und bietet ansprechend gestaltete Staffel Boxen und viele interessante Extras, sowie die eigentlichen Folgen mit guten Untertiteln. Alles in allem, sehr schön und sehr zu empfehlen.

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