Die Remakes bekannter und weniger bekannter Horrorfilme aus den Achtzigern gehen weiter und da garstige Streifen in der Weihnachtszeit ohnehin gut laufen, dachte sich Regisseur Steven C. Miller ("Aggression Scale"), man könne beides gut miteinander kombinieren.
Die Grundidee von "Stille Nacht, Horror Nacht" von 1984 wurde leicht verändert, was den Streifen jedoch keinen Deut kreativer aussehen lässt.
Es ist Heiligabend in Cryer, Wisconsin: Deputy Aubrey (Jaime King) wird vom Sheriff (Malcolm McDowell) für kleinere Einsätze aufs Revier beordert, während im Ort der große Weihnachtsumzug vorbereitet wird. Als Aubrey Hinweise auf einen Killer im Weihnachtsmannkostüm erhält, wird es schwierig, innerhalb der vielen Santas im Ort die Übersicht zu behalten...
Die Geschichte vom Killer, der als nahezu stummer Weihnachtsmann meuchelt, ist natürlich nicht neu und es wäre vielleicht interessanter geworden, sämtliche Weihnachtsmänner von einem Killer im Elfenkostüm umzunieten. Allerdings sieht seine Maske recht finster aus, die Körperhaltung des Bösewichts stimmt auch, nur sein Gegenpart bleibt reichlich blass.
Denn zu Aubrey kann man nur schwer eine Bindung aufbauen, das angedeutete Trauma eines verstorbenen Freundes reicht da beileibe nicht aus, zumal die Dame nur ahnungslos von einem Tatort zum nächsten marschiert, da ihr Bad Santa stets einen Schritt voraus ist.
Der Killer klappert indes moralische Verfehlungen ab und lässt dies eine Rotzgöre, einen lüsternen Pfarrer und Pornoleute spüren, - alte Damen und brave Kinder können demgegenüber auch mal mit kleinen Belohnungen rechnen.
Leider kommt die Handlung nicht ansatzweise witzig oder gar sarkastisch daher, lediglich einige Morde entbehren nicht einem gewissen Zynismus, wenn ein Körper in den Häcksler gerät oder ein Hirschgeweih zweckentfremdet wird. Die handgemachten Effekte beinhalten ferner einen zerplatzenden Augapfel, ein abgetrenntes Bein, Stiche in Hals und Auge und die saftige Spaltung eines Schädels, was nahezu durchweg passabel in Szene gesetzt ist und den Bodycount insgesamt auf einen annehmbaren Wert bringt.
Dennoch mangelt es an spannenden Momenten, zumal sich das Miträtseln um die Identität des Killers als kleine Nullnummer entpuppt. Darüber hinaus vermag das Finale mit deftigen Farbfiltern in halbdunkler Umgebung nicht wirklich zu fesseln, - da kommt während der etwas zu lang geratenen Exposition im weihnachtlich geschmückten Vorort schon eher Stimmung auf.
Für einen Slasher, der nur wenige eigene kreative Ideen einfließen lässt, geht das Gesamtergebnis noch in Ordnung, darstellerisches Mittelmaß und ein halbwegs stimmungsvoller Score inbegriffen. Diverse Aufheiterungen und sympathische Figuren sind allerdings Mangelware und so dürfte der Streifen bis zum nächsten Weihnachtsfest der sprichwörtliche Schnee von gestern sein.
5 von 10