Review

Kleinere Spoiler mit im Text

Texas Chainsaw

Da haben wir ihn nun, den mittlerweile siebten Teile einer Reihe die eigentlich keine Reihe ist. Denn mal abgesehen von dem Original TCM von Hooper und dem darauf folgenden zweiten Teil, stehen der Dritte, wie auch der vierte Film der TCM Reihe doch eher als eigenständige Filme dar und haben mit ihren Vorgängern nicht viel am Hut. So auch die Neuauflagen von Michael Bay aus dem Jahre 2003 und 2006. Diese gehören zwar zusammen, als Remake und Prequel zum Remake, aber mehr auch nicht. Nun ist „Texas Chainsaw“ da und wo gliedern wir diesen Film ein? Zu den Neuauflagen, oder doch zu einem der ersten Filme? Die Antwort wird gleich zu Beginn des Films prompt geliefert. Bei „Texas Chainsaw (3D)“ handelt es sich um eine Fortsetzung zum Original TCM. Dabei erinnert die Aufmachung des Films sehr an die neuen Teile aus der Produktionsschmiede von Michael Bay.

Der Film startet mit einer quasi Rückblende zum ersten TCM Film. Einiges erscheint uns dennoch neu, denn ich kann mich persönlich nicht an so viele Menschen im alten Haus der Familie erinnern. Ist aber auch nicht weiter schlimm. Nachdem Leatherface und deine Familie die armen Jugendlichen aus dem ersten Teil wohl bekannt dahin meuchelten, kommt der Sheriff zum Haus gefahren und will unseren Antihelden verhaften. Die Familie will das allerdings nicht zulassen und weigert sich. Plötzlich kommen viele Dorfbewohner mit ihren Autos auf das Grundstück gefahren und versuchen sich als wütender Mopp und die Situation eskaliert. Es wird sich eine wilde Schießerei geliefert und am Ende steht das Haus in Flammen. Nachdem sich der Rauch verzogen hat und die Familie rund im Leatherface ausradiert wurde, finden die Millers ein kleines Baby auf dem Grundstück und nehmen es mit nach Hause.

20 Jahre Später…

Jetzt setzt der Film neu ein und die kleine Heather (Alexandra Daddario) ist auf dem College. Die bekommt einen Brief zugestellt indem steht, dass sie von ihrer Großmutter ein Grundstück geerbt hat. Sehr verwundert über diese Nachricht fragt sie bei ihren Neu-Eltern nach was es damit auf sich hat. Diese Hüllen sich allerdings mehr in Schweigen und wollen die schrecklichen Ereignisse von damals nicht preisgeben. Kurzer Hand entschlossen fährt Heather nun mit ihrem Freund, einer Freundin und ihres Lovers nach Texas um sich vor Ort über die Situation und das Grundstück aufklären zu lassen. Da erfährt sie, dass sie eine Geborene Sawyer ist. Das der Familienname der kranken Familie rund um Leatherface ist. Von den Gegebenheiten weiß sie natürlich nichts. Nach kurzem hin und her bekommt sie einen Brief und die Schlüssel für das Grundstück mit der Anweisung, den Brief sofort zu lesen um alle Informationen die wichtig sind zu erhalten und zu verstehen. Denn das Haus birgt ein tödliches Geheimnis.

John Luessenhop (Takers) schafft es mit diesem Film eine gelungene Fortsetzung zu drehen die auch von der Story her einiges, vor allem an neuen Ideen rund um das TCM Universum, mit einbringt. Dabei ist die Handlung sehr simpel und bietet von Beginn an leider keine neuen Überraschungen und jedem ist der Plot sofort klar. Natürlich gibt es Handlungsstränge die nicht sofort ersichtlich sind, was klar sein dürfte, dennoch lässt die Erzählweise aber auch nicht viel Luft für unerwartetes. Die Idee die hinter der Geschichte steckt ist jedoch meiner Ansicht nach sehr gelungen und mal eine Abwechslung zum typischen TCM-Film Abzug. Da der Film mehr oder weniger in unserer Zeit spielt, so ganz ist das nicht zu erkennen, vor allem von der Zeitspanne her und der Mobilfunktechnik die durch Smartphones dargestellt wird, haben wir mehr oder weniger einen Teen-Slasher Film vor uns der leider auch alle Klischees mit aufgreift die er finden kann. So sind es vor allem die Schauspieler die hier, abgesehen von Heather, teilweise sehr nervig sind und man ihnen quasi schon den Tod herbei wünscht. Dabei ist mir am stärksten Heathers Freundin auf den Geist gegangen, die sich für eine Sexbombe hält und nichts besseres zu tun hat, als von ihrer Freundin den Freund an zu graben, wieder einmal. Das dieser aber irgendwann auch noch darauf einsteigt war für mich einfach so bescheuert, dass ich mich kurz echt aufgeregt habe. Also ich hätte nach Fertigstellung des Drehbuchs aber nochmal drüber gelesen und dabei die ein oder andere Stelle im Skript aber definitiv gestrichen.

Wie ich zu Beginn dieses Reviews schon einmal erwähnte, kommt der Film im typischen neuen TCM-Style daher. Rein optisch reiht er sich daher an die Neuauflagen ein, was keinesfalls schlecht ist. Der Look finde ich passt hervorragend zu den Filmen und bringt eine recht gute und vor allem teilweise düstere Atmosphäre mit sich, die ihre Wirkung nicht verfehlt. Auch die Effekte im Film sind gut gelungen und fallen in mancher Hinsicht recht blutig aus. Vom Gewaltfaktor her nicht wie im Prequel, aber doch in Richtung Remake kann man sie ansiedeln. Auf von der Inszenierung der Morde her ist der Film geglückt. Aber auch hier gibt es eigentlich keine neuen Ideen die jetzt extra erwähnt werden können, haben wir alles in der einen oder anderen Form schon einmal gesehen.

Fazit: Der siebte Film der TCM-Reihe gehört meiner Ansicht nach zu den besseren Filmen und wenn wir mal ehrlich sind, die ersten vier Filme waren ja auch alles andere als gut. Nimmt man das Original mal heraus, was auch nur wegen dem Kultstatus eigentlich zu erwähnen ist, sind seine drei entstandenen Sequels alle ein Schuss in den Ofen gewesen und wurden von mal zumal schlechter. Wirklich Spaß machen für mich nur die Neuauflagen von 2003 und 2006. „Texas Chainsaw“ kann mit seiner Aufmachung dadurch ebenfalls punkten und wer auf den neuen optischen Style der Filme steht wird auch hier seinen Spaß haben. Die Story rund um den Film ist gelungen und bietet zur Abwechslung mal was Neues und nicht immer wieder denselben TCM Trott. Die Schauspieler sind allerdings abgesehen von Alexandra Daddario für mich alle austauschbar und keiner weiteren Erwähnung wert. Das Drehbuch liefert mit seiner Teen-Slasher Inszenierung den Rest und lässt die Darsteller zum Teil noch unsympathisch erscheinen. Die Effekte sind erfolgreich in Szene gesetzt worden und zeigen uns auch den ein oder anderen schönen Mord. Leider ist der Film in den Gewaltszenen geschnitten. Das merkt man jetzt nicht sonderlich, dennoch ist es immer Schade wenn ein Film unters Messer muss. Aber auch so hat er in Sachen Gore einiges zu bieten. So bleibt am Ende ein Film den man sich getrost anschauen kann, ohne das einem die Langeweile ins Gesicht geschrieben steht. Für Fans der TCM-Reihe wird dieser Teil sicher mit zu den besseren gehören und dem einen mehr und dem anderen weniger Freude bereiten. Aber auch für Menschen die das Original nicht gesehen haben kann der Film gut sein, weil er zu Beginn noch einmal die Ereignisse des Originals aufgreift und so den Zuschauer erklärt was damals passiert ist.

Persönlicher Wertung: 7/10 Punkten

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