Review

Was soll man dazu sagen?
Ich hatte mich auf den Film gefreut, gerade deshalb, weil die beiden Vorgänger doch als sehr gelungene Filme bezeichnet werden können. Außerdem erfreute mich die Vorstellung, dass sich Leatherface nun in REAL 3D durchs Leben schnetzeln sollte. Was kann man schon groß falsch machen, bei einem Film, der das Rad nicht neu erfinden, sondern lediglich ein grundsolides Franchise weiter führen soll. Nichts, sollte man meinen, doch leider entpuppte sich Texas Chainsaw 3D als absolute Gurke. Woran das liegt ist gar nicht so einfach zu beschreiben. Die Verkörperung von Leatherface ist es nicht, denn diese ist gelungen. Dan Yeager drückt
Leatherface seinen eigenen Stempel auf und lässt diesen nicht so brachial
wirken wie in den Vorgängerfilmen. Im Vergleich dazu ist Bryniarski´s Leatherface ein wildes Tier. In Texas Chainsaw 3D erscheint Leatherface irgendwie zurückgeblieben und doch menschlich und bemitleidenswert. Ich denke das ist ein durchaus gelungener Ansatz, wobei die Tatsache, dass Leatherface zu Beginn des Filmes gewissenlos mordet und gegen Ende des Filmes plötzlich zu den „Guten Protagonisten“ gehören soll wahrscheinlich extrem polarisiert. Mich persönlich hat es nicht gestört.

Trotzdem ist der Film nicht gelungen.
Am meisten störend empfand ich die Logiklöcher des Films, die sich von Anfang bis zum Ende durchziehen. Was hat Leatherface Jahrzehnte im Keller des Hauses gemacht? Die Hauptdarstellerin ist viel zu jung, sodass der ganze Zeitsprung in die Gegenwart überhaupt keinen Sinn mehr ergibt. Sieht man von der Logik ab, was durchaus im Bereich des Möglichen ist, fehlt dem Film schlicht und ergreifend die Spannung. Er plätschert mit wenigen Höhepunkten vor sich hin und bleibt dabei unterdurchschnittlich spannend. Kurzum, es hat mich wenig bis gar nicht gekümmert oder mitgerissen, was da gerade passiert. Dies ist wahrscheinlich der belanglosen Inszenierung geschuldet, die oberflächlich auf 3D Effekte getrimmt ist. Von diesen gibt es nur sehr wenige zu bewundern. Auch der Goregehalt des Films überzeugt nicht, da es nur wenige Szenen gibt, in denen Leatherface mal richtig hinlangt und selbst wenn dies der Fall ist, war es wenig schockierend.

Die düstere Optik der Vorgänger gepaart mit dreckigen Gewaltausbrüchen sucht man hier vergebens. Ich erinnere an die Szene aus „The Beginning“ als sich Leatherface das erste Mal ein „Neues Gesicht“ aufsetzt oder auch die Gewaltausbrüche von Hoyt. Den ganzen Film lang hatte ich ein schlechtes Gefühl in der Magengrube und war aufgewühlt. Texas Chainsaw 3D schafft das leider nur im Ansatz und verliert sich immer wieder in Belanglosigkeiten.

Trotz solider Darsteller und einer „coolen“ Vorstellung von Dan Yeager ist Texas Chainsaw ein Film den keiner wirklich braucht. Das gab es
schon deutlich besser…

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