Review
von Srics213
Texas Chainsaw (3D) 2012
Bei einem echten Männerthema kann man auch mal weiter ausholen. Wenn ich Budweiser trinken will, weiß ich was da auf mich wartet. Wenn ich einen Double Whopper bei Burger King bestelle, bin ich mir vorher im klaren wie der schmeckt. Und wenn ich mir einen Slasher Horror Spaß in den Player schmeiße, dann...genau...Männerkram halt.
Das meine ich deshalb, weil Texas Chainsaw eben nicht über den Horizont eines angetrunken und unterhaltsamen Abend's hinaus sägt. Das hier ist eben kein forderndes und intelligentes Kino. Es ist ehr ziemlich dummes und regt nur die niederen Instinkte an. Die Story ist, Genre üblich, von etlichen Ungereimtheiten behaftet. Klischeehafte Figurenzeichnung, vorhersehbare Beziehungskonflikte, aufgezwungener Humor und eben die xte Version eines ausgefranzten Themas. Das ist nicht weiter tragisch. Denn gerade wenn Chips, ein oder zwei gepflegte Bierchen anbei stehen...ja dann kann ich auch mal auf stimmige Logik und nachvollziehbare Handlungen verzichten.
Texas Chainsaw(das Massacre im Titel bleibt diesmal draußen) kocht die altbekannte TCM Formel erneut auf ohne so recht eigene Füße zu fassen. Alle Erkennungsmerkamale des berühmten Original's von 1974 sind dabei. Ein bunter Haufen junge Leute kommt mehr oder weniger zufällig ins Hinterland von Texas und ganz zufällig hat der kultigste Berufs Fleischer/Hobby Waldarbeiter wieder mächtig Lust die frischgeölte Motorsäge anzuwerfen. Und alle sind sie dabei. Der krächzende Soundtrack, die bösen Ed Gein Gedächtnis Masken und das gute alte zehn kleine "Teenager habe hier keinen Zutritt"-Prinzip unterhält erneut solide auf gedämpfter Erwartungshaltung.
Was besonders gut gefällt ist der Blutzoll. Man erreicht zwar nicht die Brutalität von "TCM - The Beginning"(2007) und merkt auch hier und da, dass in der R-Rated(FSK18) Fassung nicht alle Gräultaten den HD Bildschirm vollsprudeln, aber das Gezeigte hat, dank des großzügigen Budget's, Qualität und kommt zumindest rasanter als die letzen paar Wrong Turn Schmöker.
Was allerdings gar nicht gefällt, ist die Logik innerhalb des TCM Kosmos. Am Anfang gibt es eine Minizusammenfassung des Originals, bei der am Ende irgendwie, irgendwo ein kleines Mädchen in die Obhut einer Adoptiv Familie kommt. Dieses junge Ding, dokumentierte 27, will nach dem sehr zusammen geschusterten Story Konstrukt, das Erbe der leiblichen Hinterbliebenen antreten. Was natürlich nichts anderes ist, als die gute alte Leatherface Holz- und Fleisch Ausstellung. Das spielt alles sehr offensichtlich(Soundtrack, Style,...) in 2K10 oder später. Da müsste die gute schon um die 40 sein, zumindest wenn man TCM von 1974 so ersnt nimmt, wie es den Anschein hat.. Das ist schon sehr willkürlich und wirkt selbst für die beiläufigen Horrorkonsumenten sehr befremdlich.
Fazit...was man bekommt, ist Das, was man erwartet. Es ist typische Slasher Kost. Die Hauptdarstellerin ist schnuckelig, der restliche Cast füllt lediglich bekannte Muster aus und Leatherface sieht neurdings aus, als wäre er einem Tim Burton Film entlaufen. Das kann Freude bereiten, muss es aber nicht. Gerade weil der Terror älterer Teile viel bedrohlicher wirkt und einge Twist noch haariger wirken, als die Ausgangsprämisse. Mir hat der neuerliche Forstausflug mit Fleischbeilage dennoch gefallen...naja zumindest besser als der 1986er zweite Teil. TCM ist wohl ein Paradebeispiel für parallele Zeitebenen. Da spielen so viele Teile neben-, nacheinander, währendessen, vorher, darüber, darunter und mittendrin, aber ganz anders, das es selbst hartgesottenen Fans die Gehirnwindungen durchtrennt.
So schlecht, dass es wieder gut ist? Männerkram halt...7/10