3D-Review
Die junge Heather Miller erhält die Nachricht, dass sie In Texas das Haus einer gewissen Verna Carson geerbt hat. Als sie ihre Eltern darauf anspricht, erfährt sie, dass sie nur adoptiert ist und ihre eigentliche Familie, die Sawyers, in Texas eine berüchtigte Sippe war, die in einer Lynchjustizaktion von heute ach so ehrbaren Bürgern regelrecht ausgelöscht wurde. Mit einigen Freunden fährt sie zu dem geerbten Anwesen und muss auf schmerzliche Weise erfahren, dass ein durchgeknallter Cousin, der gerne menschliche Gesichter als Masken trägt und eine Kettensäge zu schwingen weiß, in den Kellerräumen haust…
Es ist ganz, ganz schwer, ein faires Urteil über „Texas Chainsaw“ zu fällen, denn neben dem unbändigen Willen einiger Beteiligter (u.a. Kim Henkel und Tobe Hooper als ausführende Produzenten und Gunnar Hansen – hier als Papa Sawyer), das „TCM“-Franchise am Leben zu halten, um es auf Teufel komm raus zu melken, nervt vor allem die ständig vor Augen geführte Diskrepanz rund um die Zeitspanne zwischen den Vorfällen, die im Original geschildert werden (also vor 1974) und die wir als Zusammenschnitt per Titelsequenz noch einmal sehen, und dem Film-Heute von „Texas Chainsaw“, bei dem das Alter der Sawyer-Tochter Heather auf Mitte der 1990er schließen lässt, was allerdings durch Smartphones und einige neue Kfz-Modelle unterlaufen wird. Hier hätte man sich definitiv mehr Sorgfalt gewünscht (obwohl im Film alles getan wird, um das konkrete Jahr des Massakers an den Sawyers nicht zu nennen). Die haben allerdings die Tricktechniker rund um Robert Kurtzman walten lassen, denn noch nie wurde in einem „TCM“-Teil so explizit und soooo blutig gemetzelt (DF = R-Rated, es gibt aber auch auch noch eine Unrated-Fassung). Kurioserweise ist „Texas Chainsaw“ aber dabei nicht so verstörend wie das Original oder so schockierend wie der allseits geschmähte Teil 2 der Saga, denn alles ist irgendwie recht konventionell nach heute gültigen Mustern inszeniert und insgesamt deshalb ohne wirkliche Überraschungen geraten. Zudem käut Co-Drehbuchautor Adam „Jason Goes To Hell“ Marcus nur altbekannte Handlungsmuster wieder. Für den Filmfan schlichtweg zum Haareraufen ist nach diesem neuerlichen Einstieg der Umstand, dass die „TCM“-Filmreihe eigentlich ja gar keine mehr ist (oder auch noch nie war), weil sich die Inhalte der einzelnen „Teile“ kaum so richtig ergänzen. Während Michael Bays Produktionen ein eigenes, grimmiges Thommy-Hewitt-Universum bilden, springen Kim Henkel, der bereits mit seinem 1994er „The Real Sequel“ eigene Nebenstränge eröffnete, und Tobe Hooper selbst quer durch Zeit und Raum. Auf BD (16:9) letterboxed (2,35:1) und in 3D (homogene Räumlichkeit und Tiefenwirkung; wenige [Sägen-]Pop-Outs; aber wenn das Blut spritzt, dann bis ins Zimmer hinein). Mit Alexandra Daddario, Tania Raymonde, Scott Eastwood, Dan Yeager u.a.
» Deutsche Homepage: http://www.texaschainsaw.de/
© Selbstverlag Frank Trebbin