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Der zweite Teil der Trilogie erzählt die Geschichte der Corleone-Familie aus zwei Perspektiven. Die erste Perspektive erzählt von den Anfängen in Amerika. Der junge Vito Corleone (Robert De Niro) erreicht in den frühen 20er Jahren per Schiff die Vereinigten Staaten von Amerika. Schnell bemerkt er, dass er mit ehrlicher Arbeit kaum Fuss in der Gesellschaft fassen kann. Korruption und Gewalt bestimmen sein Viertel. Vito merkt, dass er seine Familie aus diesem Sumpf ziehen muss und dazu ist ihm bald jedes Mittel recht. Durch die Hilfe, die er ebenfalls seinen Freunden und Bekannten zukommen lässt, ist er bald ein angesehener Bürger in New York...

Das parallele Szenario wird durch die Geschichte von Michael Corleone bestimmt. Um die finanzielle Zukunft seiner Familie zu sichern lässt sich Michael mit dem Paten aus Miami, Hyman Roth, ein. Dieser verspricht Michael hohe Anteile an seinem Casinogeschäft. Doch kurz bevor das Geschäft abgeschlossen werden soll, wird Michael Ziel eines Attentats. Als er den Täter aufspüren will, stösst er auf erstaunliche Fakten. Manchmal ist einem der Täter näher, als man denkt. Auch die Familie beginnt ihre Probleme zu offenbaren. Michaels Frau Kay (Diane Keaton) spielt mit dem Gedanken Michael zu verlassen. Sowohl beim Aufspüren des Attentäters, als auch innerhalb der Famile lässt Michael keine Gnade walten...

Al Pacino ist als Michael Corleone einfach wunderbar. Er verleiht diesem stets nach Macht strebenden Mann das passende Profil. In jeder Szene kann er dem Familienoberhaupt neue Facetten geben, die den Zuschauer einfach nur staunen lassen. Auch Robert De Niro spielt den Einwanderer Vito Corleone ohne Ansatz zur Kritik. Man kauft ihm die Rolle des fürsorglichen Familienvaters ab und entwickelt in mehreren Szenen Verständnis für sein zukünftiges - teils auch brachiales - Handeln. Robert Duvall verleiht der Rolle des Familenanwalts Tom Hagen erneut Seriosität.

Durch die zwei parallel erzählten Geschichten der Familie Corleone erhält der Film eine ganz spezielle Atmosphäre. Endlich erfährt man, wie Vito Corleone zu einem der bedeutendsten und einflussreichsten Männer New Yorks werden konnte. Dann widerum der Sprung in die fiktive Gegenwart, wo Michael nun die Geschicke der Familie lenkt. Diese Teilung der Story lässt den Zuschauer tief in die Seele und Geschichte der Familie blicken, was dazu führt, dass der Zuschauer noch mehr Sympathie für sie aufbaut. Durch die Rückblicke kann man die Philosophie der Corleones besser verstehen. Diese Elemente werden aber nicht nur durch hervorragende Schauspieler erzielt, sondern auch durch eine erstklassige Regiearbeit von Frances Ford Coppola.

Die Geschichte ist insgesamt noch etwas intensiver erzählt. Das liegt zum Teil an den bereits oben angesprochenen Darstellern, als auch an der unheimlichen dichten Stimmung. Durch den drohenden Zerfall der Familie erhält die Story eine bisher nicht erreichte Tiefe. Nun muss Michael nicht nur an den Geschäftsfronten kämpfen, sondern auch an denen seiner eigenen Familie. Diesem Problem musste der alte Don sich in einer solch prekären Art nie stellen. Die Geschichte ist einfach nur spannend, nervenaufreibend und schlichtweg einzigartig inszeniert.

An der Msuik wurde im Vergleich zum ersten Teil nicht wirklich viel verändert. Noch immer spielt das Theme aus "Der Pate" im Hintergrund. Die restlichen Songs haben sich der Zeit angepasst, immerhin spielt die Geschichte Michaels nun gute zehn bis zwanig Jahre später.

Der zweite Teil der Trilogie kann den Lorbeeren des ersten Teils noch einige hinzufügen. Die Geschichte ist insgesamt noch etwas spannender geworden und ein wirklich würdiger Nachfolger! Schade, dass Al Pacino keinen Oscar für seine Rolle erhalten hat. Pacino liefert damals wie heute in seiner Karriere solide Leistungen ab. Dennoch werden seine Rollen als Michael Corleone und Toni Montana (Scarface) unvergessen bleiben. In seinem Genre zählt der Film zu der absoluten Spitzengruppe und erhält daher auch die Höchstwertung. 10 / 10

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