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Zu Beginn der 80er Jahre möchte Don Michael Corleone sich langsam zur Ruhe setzen. Er steigt aus dem Casinogeschäft aus, um sein Geld legal zu investieren. Die Bank des Vatikan bietet ihm die optimale Gelegenheit seine Vergangenheit hinter sich zu lassen. Michael will dort investieren und sich mit dem verdienten Geld aus dem Mafiageschäft zurückziehen. Doch das Geschäft platzt; jemand scheint verhindern zu wollen, dass Don Michael sich ein letztes Mal bereichern möchte. Auch innerhalb der Familie gibt es Probleme. Michaels Sohn (Franc D'Ambrosio) möchte sich lieber der Musik widmen anstatt Jura zu studieren, wie es sein Vater wünscht. Aufgrund des Geschäfts mit der Bank des Vatikan entsteht Gefahr. Jemand will Michael töten, um ihn endgültig als Widersacher zu eliminieren. Michaels Cousin Vincent Mancini (Andy Garcia) bietet ihm Schutz an...

Al Pacino überzeugt auch hier wieder als Don Michael Corleone. Seine solide Leistung zieht sich durch die gesamte Trilogie. Er lässt das Publikum spüren, dass Don Michael älter geworden ist und einiges an Kraft einbüßen musste. Talia Shire (als Connie Corleone-Rizzi) bietet ebenfalls eine solide Performance, wenn auch bei weitem nicht so stark wie in den Rocky-Filmen. Von Andy Garcia bin ich etwas enttäuscht. Er mimt den Cousin des Paten zwar gut, hat aber weitaus mehr Potential. Joe Mantegna (als Joey Zasa) füllt seine Rolle als konkurrierender Bösewicht mehr als aus. Er ist dem Zuschauer unsympathisch und hat somit sein Soll erfüllt.

Die Stimmung aus den ersten beiden Teilen will nicht mehr so richtig aufkommen. Die Story ist im Vergleich zu den Vorgängern viel zu unausgereift. Plötzliche Wendungen in der Story bleiben gänzlich aus, auch Überraschungen gibt es keine. "Der Pate" und "Der Pate 2" erhielten ihren Glanz durch eine ganz bestimmte Atmosphäre. Diese wird im dritten Teil fast nie, wenn nicht gar nicht, erreicht. Die Story ist gut in den Stil und das Leben der 90er Jahre implementiert, dennoch kann der letzte Funke Spannung nicht immer zum Zuschauer gelangen. Einzig die Geschichte des alternden Paten kann die Spannung etwas hochhalten. Das Flair und das ganze Drumherum der Vorreiter bleiben vermisst.

Die Musik präsentiert sich ausgewogen. Auch das alte Theme aus Teil eins und zwei wird hier und da wieder eingespielt, was einen an die guten alten Pate-Zeiten erinnert. Ansonsten ist die musikalische Darbietung eher moderner gestaltet.

"Der Pate 3" kann sich nicht so recht in die Riege der Vorgänger einreihen. Der Film ist kein Debakel, trotzdem erreicht er nicht annähernd die Qualität von Teil eins bzw. zwei. Langweilig wird einem nicht; immerhin möchte man die Geschichte bis zum evtl. bitteren Ende verfolgen. Selbst wenn man die ersten beiden Teile nicht zum Vergleich heranziehen könnte, wäre der Film nicht besser zu bewerten. Schade, es hätte sicherlich mehr Potential für einen dritten Teil freigesetzt werden können. Wie gesagt: Der Film ist nicht schlecht, eher Durchschnitt; für eine Pate-Verfilmung aber zu schwach. Ein erneut stark auftretender Pacino bringt den Film ins Mittelfeld der Werungsskala. 6 / 10

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