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Einmal mehr spiegelt sich die Einfallslosigkeit amerikanischer Filmstudios in Sachen Horror und Innovation wider, wenn man mittlerweile auf weitgehend unbekannte Grusler aus Japan zurückgreift, die völlig zu Recht ein wenig in der "Ring" - Welle untergegangen sind. Regisseur Michele Taverna, der seit 1996 seinen erst zweiten Film liefert, müht sich noch nicht einmal ansatzweise, auch nur einen Hauch von gängigen Genrekonventionen abzuweichen.

Lara (Mischa Barton) und Janet (Julianne Michelle) leiden unter ihrer trinksüchtigen und launischen Mutter (Rebecca De Mornay). Kurzerhand zieht Janet ins erstbeste Apartment und muss bald feststellen, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht...

Man muss das Original nicht gesichtet haben, um binnen kurzer Zeit zu wissen, in welche Richtung sich die Erzählung entwickeln dürfte. Bereits in den ersten Minuten deutet ein merkwürdiges Mädchen in schlichter Schuluniform das Geheimnis des titelgebenden Apartments an und schon ist die Katze in Form von Rachegeistern aus dem Sack.
Alles andere erklärt sich beinahe von selbst, wobei das Drehbuch auch nicht gerade allzu viele Details über den Hintergrund des Spukes herausrückt.

Die Figuren machen es einem ebenfalls nicht leicht, ein Mitfiebern zu entfesseln, denn Janet erscheint latent naiv und führt konstruiert wirkende Selbstgespräche, welche fast Hörbuch-Charakter annehmen, während man der nervigen Mutter als allererstes einen Rachegeist an den Hals wünscht. Lara zeigt zwar ein paar sympathische Facetten, greift jedoch zu selten aktiv ins Geschehen ein und ist nicht fokussiert genug, um eine entsprechende Empathie hervorzurufen. Laras ominöser Freund trägt zwar eine Weile ein kleines Geheimnis mit sich herum, doch als dieses gelüftet wird, kann das Verhalten des Mannes nur noch mit Kopfschütteln quittiert werden.

Sofern jener Kopf des geneigten Betrachters nicht bereits nach Hälfte der Laufzeit auf Durchzug geschaltet wurde, da aufgrund eklatanter Ereignislosigkeit das Interesse zusehends verschwindet. Hier mal ein Geist, der noch nicht einmal wie einer in Szene gesetzt ist, dort ein paar Töne aus einem Verschlag, dazu die üblichen Flüsterstimmen, ein aufdringlicher Hausmeister und ein Cop, der zwar die komplette Vorgeschichte des Apartments kennt, jedoch viel zu bodenständig handelt, um den ungewöhnlichen Ereignissen auch nur einen Moment ernsthaft nachzugehen.

Darstellerisch begibt man sich auf das Niveau einer mittelprächtigen Soap, denn auch wenn Mischa Barton noch einigermaßen glaubhaft rüberkommt, neigt Rebecca De Mornay, nicht zuletzt aufgrund ihrer völlig überzeichneten Figur zum Overacting. Der Score fällt indes zu keiner Zeit auf und auch das Setting erscheint kaum markant, lediglich ein paar ältere Korridore vermitteln einen minimalen Hauch an Gruselstimmung.

So tendieren die Schauwerte gegen Null, da Genrefans rein gar nichts zu sehen bekommen, was nicht bereits gefühlte tausend Streifen vor "Apartment 1303" beherzter und vor allem spannender in Szene gesetzt hätten. Kein Gespür fürs Timing, keine effektiven Schockeinlagen und darüber hinaus eine oberflächlich abgehandelte Geschichte ohne eine Spur von Kreativität. Der könnte selbst an einem verregneten Sonntagnachmittag noch zum unfreiwilligen Schläfchen verleiten, denn verpassen kann man hier wahrlich rein gar nichts.
3,5 von 10

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