Völlig hirnrissiger und selten dämlicher evangelikal-christlicher Propagandafilm auf Basis der Geschichte "The Pilgrim’s Progress" aus dem 17.Jahrhundert, der Kinder durch Inszenierung einer unfassbar langweiligen - und nicht minder bescheuerten - Abenteuerreise eines unsymphatischen Helden näher zu Gott führen soll.
Unterirdische Dialoge, furchtbare Darsteller und Computereffekte, die an PS1 Spiele aus den 90ger Jahren erinnern - all das wird, angereichert mit einer Menge Pathos und Bibelzitaten, zu einer langatmigen und schwerfälligen Mixtur. Die vermittelten Narrative sind klar: Medien sind des Teufels, Spaß ist schlecht und lenkt nur ab. Wer den gottgefälligen Weg verlässt, wird scheitern, Hilfe bietet aber jederzeit das "heilige Buch", welches Chris, ein Schrottplatzdieb, von einer Priesterin geschenkt bekommt, um zur Heiligen Stadt zu gelangen. Lesen lohnt sowieso nur, wenn es der Bibelstudie dient und die Welt besteht ausschließlich aus Gut und Böse.
"Die Abenteuer von Chris Fable" sind nicht mal unfreiwillig komisch, dieser Film nimmt sich bierernst und verfolgt seinen Indoktrinationsplan derart konsequent, sodass nicht einmal Trash-Charme entstehen kann. Als Zuschauer fühlt man sich einfach nur verarscht und fragt sich immer wieder: Für wie dumm halten die Filmemacher ihre Zielgruppe? Welche Kinder lassen sich von diesem Unfug begeistern? Und was für Rabeneltern geben so einen Müll freiwillig an ihren eigenen Nachwuchs weiter?
Es gibt viele Möglichkeiten christliche Botschaften zu vermitteln, es gibt christliche Kunst, die berührt, christliche Mystik die verzaubern kann, oder christliche Philosophie, die zum Nachdenken anregt. Aber dieser scham- und kreativlose Missionierungsversuch ist einfach nur billiger Müll.
1/10