Review

Perfect World
Es gibt Filme die begleiten einen. Filme die man beim ersten Mal nicht mochte. Und trotzdem muss man diese Filme jahrelang im Regal haben.
Perfect World ist so ein Kandidat in meinem Regal. Ich empfand ihn beim ersten Mal als unsinnig, kitschig und die Geschichte packte mich nicht wirklich.
Dabei hat Clint Eastwood was vollbracht, was wohl nur er hinbekommt. In einer ruhigen Erzählung die Geschichte wachsen lassen. Es ist keine grosse Geschichte, eher eine fiese, kleine Geschichte die sicherlich nicht oft vorkommt. Und wenn, dann gewiss nicht wie sie hier präsentiert wird. Oder doch?! Sinds doch die kleinen Dinge, die dem Leben manchmal eine Grösse verpassen. Die rückblickend wie ein Märchen für sich stehen.
Perfect World spielt in Texas 1963, wo Butch (Kevin Costner) aus dem Gefängnis ausbricht, zusammen mit einem Mithäftling. Auf ihrer Flucht nehmen sie den 8 jährigen Philip mit. Butchs Partner entpuppt sich dabei als Psycho, der sich erst an Phils Mutter vergehen will und etwas später an Phil auch. Was Butch aber jedesmal zu verhindern weiß bis es besser ist, seinen Partner zu entsorgen. Dabei kommt auch Butchs zweite Seite zum Vorschein, die schnell zu unkontrollierbarer Gewalt neigen kann. Was zum Ende hin, in einen traurig, tragischen Showdown endet.
Es entwickelt sich ein Vater/Sohn Verhältnis zwischen Butch und Phil und beide begeben sich auf eine Odysee durch ein wunderschön, ruhiges Texas. Selbst die Jäger, in Form von Texas Ranger Red (Eastwood) stören nie wirklich. Es gibt keinen Medienoverkill, keine grosse Action,- hier zählt die Geschichte und diese entwickelt sich.
Eastwood schafft es, eine ruhige Erzählung zu verfilmen wo jeder anderer in Langeweile erstickt wäre. Man könnte noch länger über diesen Film schreiben, der eine Vielzahl menschlicher Facetten bietet, die es zu beobachten lohnt. Es ist halt nichts Grosses aber bei weitem auch nichts kleines was man zu sehen bekommt.
Es ist eine Geschichte von einem der besten Geschichtenerzähler!
9/10

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