Für Menschen wie Butch Haynes, verurteilt zu 40 Jahren Knast, ausgebrochen und doch mit einem guten Kern, ist in einer perfekten Welt, insbesondere der von Texas, kein Platz! Edelfilmer Clint Eastwood erzählt in "Perfect World" eine tragische, dramatische und zugleich auch komische Geschichte um eine eigenartige Beziehung eines Verbrechers zu einem kleinen Jungen, die sowohl in technischer wie auch in schauspielerischer Hinsicht überzeugen kann. Könnte man hinsichtlich der Optik vielleicht eine gewisse Eintönigkeit in Form der ewig gleichen Graslandschaften beanstanden, so lässt die wirklich beeindruckende darstellerische Leistung Kevin Costners - oft genug von der Kritik zerfetzt, darüber allemal hinwegsehen. Selbst den hier recht eindimensional veranlagten Charakter des guten Clint spielt er ziemlich deutlich gegen die Wand, ebenso wie die bemühte aber nicht wirklich einschlagende Laura Dern als redseelige Psychologin. Zusammen mit dem starken Jungdarsteller T.J. Lowther dominiert hier Costner den Film, gegönnt sei es ihm bei den vielen Flops seiner äußerst wechselhaften Filmkarriere!
Fazit: Eine rundum gelungene Angelenheit, erfrischend anders und von Eastwood mit aller Routine einfühlsam, spannend und mitunter auch humorvoll in Szene gesetzt! Letztlich hätte man sich zwar noch intensiver auf das Gespann Kostner/Lowther konzentrieren können, in der oberen Wertungsregion vermag sich "Perfect World" trotzdem mühelos festzusetzen.