Review

Paul W.S. Anderson gibt keinen Fick mehr

Ich darf mir mit den Kritiken und Inhaltsangaben zu den „Resi“-Filmen nicht allzu viel Zeit lassen, sonst weiß ich schon nach ein paar Tagen beim besten Willen nicht mehr, was in welchem Teil passiert ist und welcher gerade noch geht, welcher absolute Grütze ist. In „Retribution“ wird Alice von der Umbrella Corporation in ein geheimes, riesiges Untergrundareal (?) verfrachtet, wo sie sich durch verschiedene Simulationen und Situationen, Städte und Gegner metzeln muss, von Tokio bis Moskau, um zu einem militärischen Team zu stoßen, was sich von der anderen Seite ebenfalls seinen Weg durch die subozeanische Megastation ballert…

Best of the Worst

„Resident Evil: Retribution“ ist kein guter Film. Nie und nimmer. Aber er kam mir zumindest etwas verständlicher und nicht ganz so hektisch vor wie sein direkter Vorgänger, in dem der Stil der „zweiten Trilogie“ in dem Sextett noch gefühlt sehr schwammig und unklar war. Jetzt ist diese 3D-Künstlichkeit wesentlich strukturierter und zumindest homogener. In seiner Hässlichkeit versteht sich. Doch nun ist die Mission klarer, die Gegner kommen in greifbareren Wellen, es gibt nicht dauernd dutzende Alices. Was nicht heißen soll, dass man nun mitfiebert. Aber der CGI-Clusterfuck ist nicht mehr ganz so überschwänglich. Es gibt eine Art „Best of“ der Filmreihe, samt hundertstem Aufguss des „Laserkorridors“. Das ist schon ein Running Gag. Dazu kommt ein richtig cooles letztes Bild (dessen Szenario in der Fortsetzung direkt mal wieder nahezu nichtig gemacht wird) und das Wiedersehen mit etlichen altbekannten Charakteren oder zumindest Gesichtern der Reihe. Die Action ist wieder videospielartig und super schnell, aber eben auch hier gefühlt nicht ganz so hektisch und hyperaktiv und unübersichtlich. Vielleicht habe ich mich an solche Unarten des Franchise aber auch einfach mittlerweile nach diesem madigen Marathon gewöhnt. Das sollte im Grunde zumindest die Fans der Reihe zufriedenstellen. Mehr nicht. Mich nicht. Aber es verursacht zumindest nicht mehr durchgängig Augenkrebs. 

Fazit: ein sinnloses Actiontrashfeuerwerk mit alten Bekannten und gewohnter (3D-)Handschrift. Irgendwie aber konsequenter und klarer als der grottige Vorgänger. Gut aber nie. 

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