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Nach der Befreiungsaktion auf de Arcadia greifen die Truppen von Umbrella unbarmherzig und blutig zu. Alice erwacht in der geheimen Schaltzentrale von Umbrella, wo sie mit Hilfe ihrer Freunde und neuen Verbündeten zu entkommen versucht, denn sie ist der Schlüssel zur Rettung der Menschheit. Ihre Flucht führt sich durch verschiedene Städtesimulationen wie New York, Moskau und Tokio, die Umbrella unter dem Eismeer errichtet hat, um hier die Wirkung ihrer Biowaffen zu simulieren. Die notwendigen Opfer sind menschliche Klone, deren Gehirn für den entsprechenden Zweck programmiert wurde. So wird Alice Körper immer noch reproduziert. Hier trifft Alice auf ein kleines Mädchen, der einprogrammiert wurde, dass sie ihre Mutter ist. Alice kann sie nicht zurücklassen, doch die Flucht gestaltet sich schwieriger als erwartet, denn die Red Queen, die alle töten will, hetzt ihnen Scharen von Zombies und Monstern auf den Hals.

Resident Evil´s filmische Reinkarnation geht in die fünfte Runde, die aber bereits erkennbar noch nicht die letzte ist, denn die Geschichte ist zum Abspann noch längst nicht zuende gegessen. Zumindest aber kann man sich auf die spannende Hochglanzoptik des Ehepaares Anderson/Jovovvich bei der munteren Dezimierung der Untotenarbeitnehmer aus der Umbrella Corporation verlassen. Retribution gefällt mir da sogar noch besser als Extinction und Afterlife unter anderem auch deswegen, weil man sich hier doch wieder an die Wurzeln des Computerspiels erinnerte und die Handlung auch beinahe komplett in die virtuelle Welt verlegte.
Hier und dort kämpft man sich durch diverse Level in der Umbrella Zentrale unter Kamtschatkas ewigen Eis. Es werden im Stile von Holodecks verschiedene Szenarien aufgebaut, durch die sich Alice nebst Gefolge einerseits und ein fünfköpfiges Rettungsteam andererseits durch diverse Zombiehorden in Raccoon City, Tokio, New York und Moskau kämpfen muß (alles virtuell natürlich, schade auf der Übersichtskarte war auch Berlin angegeben, aber die Location wird nicht simuliert).
Freunde der Reihe und auch des Games fühlen sich da recht schnell zuhause, zumal auch die bekannten Übermonster wie die Creeps (Riesenkerle mit Schlachtaxt) oder die fiesen Lickers sind neben Trillionen von allen möglichen Zombiekroppzeugs vorhanden sind. Dazu entschloß man sich den Film im quasi Dauerfeuer-Modus zu drehen, also Action in der gewohnt guten Qualität und Ästhetik und für eine 16er Freigabe geht's auch graphisch ordentlich zur Sache. Klar kann man das Ganze jetzt auch als XXL-Intro eines Videospiels sehen, aber hey solange der gut gemacht ist, warum nicht.
Interessant war auch der Aspekt der verdrehten Loyalitäten. Hier spielt plötzlich Jill Valentine für die Gegenseite, aber auch die Klone von Oded Fehr, Michelle Rodriguez und Colin Salmon nehmen ihre vorherigen Rollen wieder auf aber eben auf Seiten der Umbrella Schurken. Im Gegenzug arbeitet Alice mit Ada Wong und Albert Wesker zusammen, die ja sonst die Gegenseite vertraten. Verkehrte Welt hier, die aber auch insofern erklärt wird, das jede Figur unendlich viele programmierbare Klone hat, wodurch sich für die Zukunft durchaus brauchbare Storylines stricken ließen.
Insofern bietet für mich geistig Armen Retribution eigentlich so ziemlich das, weswegen ich mir damals Nächte mit dem Game um die Ohren geschlagen habe. Wenn jetzt noch ein untoter Kampfhund durchs Fenster gesprungen wäre, käme das schon fast einem total Recall gleich. Hirn abschalten und Alice mal machen lassen, das klappt hier sehr gut. Von mir aus kann der nächste Teil kommen (wer weiß wie lange der guten Milla das Kostüm noch paßt).
7,5/10

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