Nach dem Chaos auf dem schwimmenden Labor findet sich Alice in einer unter dem Eis errichteten Anlage wieder. Und dort ballert sie sich raus. Viel mehr kann man zur Story nicht sagen, denn eigentlich gibt es auch nicht wirklich mehr zu sehen. Der Inhalt der vierten Fortsetzung passt wohl problemlos auf eine DIN A 4 Seite. Grundsätzlich muss das kein Problem für einen unterhaltsamen Film sein, im vorliegenden Fall allerdings ...
Im Großen und Ganzen reiht sich eine Ballerszene an die Nächste, was auf die Dauer schrecklich ermüdend wirkt. Es spritzt das CGI-Blut (kennt noch jemand Squibs?), es gibt ein bisschen wirework, der Soundtrack wummert irgendwo vor sich hin. Anderson rotzt einfach den nächsten uninspirierten Beitrag auf die Leinwand und baut ein paar Neuerungen ein, damit man nicht gleich lauthals fragt, ob man das denn nicht gestern schon geschaut hat.
Dass die Reihe mit den titelgebenden Spielen an sich nichts mehr zu tun hat - daran hat man sich schon gewöhnt. Ein fast völliges Fehlen einer zumindest rudimentär interessanten Geschichte kann man aber selbst einem Hochglanzschrott wie Retribution übel nehmen. Der Titel bedeutet übrigens Vergeltung. Wobei sich hier eigentlich niemand an jemandem oder etwas rächt. Aber klingt halt toll. Oder auch nicht.
Milla wirkt inzwischen auch nicht mehr taufrisch und kurbelt ihre Rolle routiniert runter. Der Rest stakst einfach durch die Kulissen, die mit allerlei Untoten und ein paar animierten Monstern angereichert sind. Zum Ende gibt's noch das obligatorische "oh-oh" mit Ausblick auf die unvermeidliche Fortsetzung.
Dank seiner knapp 90 Minuten gibt's zumindest kaum Leerlauf zu vermelden und einen passablen Bodycount. Trotzdem ist die Reihe totgeritten (nicht erst seit diesem Teil) und die Hoffnung auf eine adäquate Umsetzung der Vorlage hat ihren letzten Atemzug schon längst getan.