Wer jetzt eine Besprechung in Form von „Geil, geil, der Film ist wieder total Hammer mit supi Action!“ erwartet sollte vielleicht nicht weiterlesen.
RESIDENT EVIL (5): RETRIBUTION beginnt mit einer Szene in Form einer Schlacht auf der Arcardia in Rückwärtszeitlupe die die ganze bekannte Optik der Resident Evil Filme mit den aufwendigen Actionszenen und extremen Zeitlupen in Reinstform wiedergibt. Es folgt ein ausführlicher Rückblick von Teil 1 an bis heute erzählt in bewährter Form von Hauptfigur Alice (Milla Jovovich).
Die Story des 5. Teil hier wie folgt verkürzt wiedergegeben (OHNE SPOILER!) Der Kampf von Alice gegen den Umbrella Corporation Zombie Virus geht rund um die Erde weiter, da die Menschheit mehr und mehr in Zombies verwandelt wurde. Alice reist unter Wasser in nachgebauter Form über Japan, verschiedene Städte in den USA und am Schluss nach Moskau wo die ganze Situation vollends eskaliert……
Neben Alice tritt diesmal die grandiose Michelle Rodriquez als Bekannte aus RESIDENT EVIL 1 und renommierte Action Queen (u.a. AVATAR, MACHETE und BATTLE L.A.) auf. Gut agiert auch Li Bingbing als Ada Wong an ihrer Seite. Pflicht sind auch diesmal die bekannten Szenen wie "100 Zombies auf einmal gegen Alice" oder ähnliche die in bewährter Form und mit oft einfallsreichen Kampfszenen gemeistert werden.
Langweilig wird es eigentlich nie, obwohl echte Coolness etwas anders aussieht. Beeindruckend sind die Kämpfe mit den riesenhaften Creeps und ihren unglaublichen Beilen und anderer Monster. Auch die Verfolgungsjagden und nicht enden wollende Explosionen sorgen für kurzweilige Action. Das ganze Geschehen wird noch durch einen Soundtrack mit netten wummernden Bässen trefflich untermalt.
Man kann auch behaupten, dass RESIDENT EVIL und vor allem der vorliegende Teil 5 RETRIBUTION nicht anderes ist als billige Videospielästhetik und eine sich ewig optisch selbst zitierende und redundante flache Effektshow ohne komplexe Story und mit kaum vorhandener Charakterzeichnung der Figuren. Man wirft den Teilen eine pathetisch-pseudoheldenhafte Übersteigerung von überschaubarem Inhalt und das Prinzip„Style over Substance“ unter dem Gebrauch von konsequent lächerlicher Ernsthaftigkeit vor. Ich sehe das im Prinzip auch so.
Aber diese Mischung unterhält auch in diesem Fall in rund 90 kurzweiligen Minuten gut und ist quasi Hochglanz Trash auf höchstem technischem Niveau. Das apokalyptische Ende zieht dann alle Register und schafft noch mal eine Steigerung der Spannung und des Grauens zu erzeugen und endet mit für mich mit den eindruckvollsten Bildern der ganzen Serie.
RETRIBUTION ist insgesamt vielleicht nicht der beste Teil, aber für Fans der Serie ein Pflichtprogramm und auf keinen Fall eine Enttäuschung, auch wenn man der andauernden Zusammenarbeit von Regisseur Paul W.S. Anderson und die Besetzung der Hauptrolle durch seine Frau Milla Jovovich vielleicht nicht mehr ewig zuschauen kann. Beide sollten mal auch andere Filme machen und auch das enge Kostüm ist nicht mehr immer 100% vorteilhaft für Alice.
DEATH RACE und ALIEN VS. PREDATOR waren da schon gute unabhängige Intermezzos von Anderson auch wenn er auch zuletzt bei DIE DREI MUSKETIERE wieder seine Frau Milla mit einer Hauptrolle besetzt hat. Warum aber auch nicht – Cash as Cash can !
4,5/10 Headshots….äh,….Punkten