Wieso "The Fan" von so wenigen Leuten beachtet wird und er es dann nicht mal unter die ersten 1000 bei ofdb.de schafft, bleibt mir ein Rätsel, da das Meisterwerk seit Jahren zu den besten Filmen zählt, die ich je gesehen habe. Natürlich muss ein Film, der mir gefällt, nicht von jedem honoriert werden, aber der Film hat eine realistische und nachvollziehbare Handlung und einen Hauptdarsteller, der mal wieder alle an die Wand spielt. Wie Robert de Niro den begeisterten Fan der San Francisco Giants verkörpert, ist schlichtweg genial! Sein Lieblingsspieler Bobby Rayburn (Wesley Snipes) wechselt zu den Giants, kommt da aber nicht recht zum Zug und spielt verhalten, da auch sein schärfster Konkurrent (Benicio del Toro) die gleiche Position spielt wie er. Als dann Gil aus "Freundschaft" alles unternimmt, was in seiner Macht steht, um Bobby die Dinge leichter zu machen, jener das nicht ehrt, und er zu guter letzt auch von seiner geschiedenen Frau aus sein Kind nicht mehr sehen darf, dreht Gil durch...
"The Fan" hat eine Atmosphäre, die nicht viele Filme erreichen. Er beginnt als normaler Sportfilm, in dem Mann Bobby als Baseballspieler und Gil als Messerverkäufer sieht, nichts deutet darauf hin, dass irgendwas nur annähernd Schlechtes passiert. Doch umso schlechter es bei Bobby läuft und umso mehr das Gil Unmut bereitet, desto mehr wird das Werk zum perfekten Psychothriller. Man merkt förmlich an, dass de Niro demnächst "explodiert" und ausflippt, der Bildschirm knistert richtig. Der Zeitraum, in dem de Niro das erste mal enttäuscht wird und er dann endgültig ausflippt, ist mit das Genialste, was ich bisher in einem Film gesehen habe. Perfekt passen dazu noch die exzellente Musikuntermalung von Hans Zimmer, die die Gefühle, die in Gil vorgehen, richtig betonen. Da wurde also exzellente Arbeit geleistet. Die Atmosphäre ist wie sie in einem Psychothriller sein sollte, am Anfang so, als ob alles in bester Ordnung wär und dann gerät alles aus dem Gleis, immer mehr und mehr. Dem Zuschauer wird so richtig nahegelegt, was in Gil vorgehen muss. Alles fängt damit an, dass er seinen kleinen Jungen nicht mehr sehen darf, dann spielt Bobby schlecht, er will jenem helfen, indem er seinen schärfsten Konkurrenten beseitigt und als es dann kein Zurück mehr gibt und Gil bemerk, dass Bobby Gils Tat nicht würdigt, flippt de Niro endgültig aus. Perfekter kanns nicht mehr sein!! Was als Sportlerkomödie beginnt, wird ein teilweise absolut kranker Psychothriller, einer der besten seit Jahren. Man kann ihn mehrmals anschauen, man muss es fast schon, weil er bei jedem Mal besser wird, auch wenn man dann weiß, wie er ausgeht. Einer meiner Lieblingsfilme und daher auch die Höchstnote 10/10.