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Damien ist Polizist mit einer dunklen Vergangenheit. Bevor er Mitglied in der britischen Spezialeinheit LONDON PITBULLS wurde, war er Fussballrowdy und kein Unbekannter in der Szene. Beim Ausbruch der Londoner Unruhen, erlebt die Stadt eine Gewaltorgie aus Plünderung und Zerstörung. Tausende Randalierer stecken ganze Stadtteile in Brand. Zehntausende Polizisten sind im Einsatz. Die Gewaltspirale dreht sich immer weiter und plötzlich sieht sich Damien mit der Vergangenheit konfrontiert. Jetzt ist er auf der anderen Seite des Gesetzes und muss sich für oder gegen seine gewalttätigen Freunde entscheiden.


Es wird sicherlich nicht wenige Leute geben, die hier einen typischen Vertreter der Hooligan-Thematik erwarten, doch "London Pitbulls" benutzt dieses Thema eigentlich vielmehr als Hintergrund für eine sehr eindringliche Charakter-Studie eines Mannes, der mit einer dunklen Vergangenheit behaftet ist. Damien (Nick Nevern) gehörte nämlich selbst einmal der Szene an, bevor er in den Polizeidienst eingetreten ist und seitdem der Einheit angehört, die den einprägsamen Namen "London Pitbulls" trägt. Die Geschichte beinhaltet zwar auch einige durchaus etwas härtere Passagen, hält sich jedoch insgesamt gesehen mit expliziten Gewaltdarstellungen eher zurück und legt ihren Fokus auf inhaltliche Tiefe. Diese kommt auch durchgehend zum Ausdruck, wird der Zuschauer doch mit jeder Menge Sozialkritik und menschlichen Dramen konfrontiert, die nicht spurlos an einem vorübergehen, sondern sich tief unter der Haut festsetzen.

Im Mittelpunkt steht wie schon erwähnt Damien und die innere Zerrissenheit des jungen Mannes kommt im Prinzip in jeder einzelnen Szene äußerst gut zur Geltung. Einerseits will er einfach nur einen guten Job machen und die immer stärker aufkommenden Unruhen in London bekämpfen, doch auf der anderen Seite fühlt er sich gegenüber seinen Kumpels zu falscher Loyalität verpflichtet, was ihm bei seiner Arbeit nicht unbedingt zu Gute kommt. Der dabei entstehende Gewissenskonflikt belastet Damien ganz augenscheinlich und der ständige Kampf zwischen Vergangenheit und Gegenwart hinterlässt nicht nur seelische Spuren. Simon Phillips hat insbesondere diese Seite der Geschichte bei seinem Langfilm-Debüt absolut großartig herausgearbeitet und verleiht seinem Werk dabei sehr viel inhaltliche Tiefe, die dem Film extrem gut zu Gesicht steht.

Auch die diversen Neben-Erzählstränge des Szenarios fügen sich nahezu perfekt in das Gesamtbild ein und haben alle direkt-oder indirekt mit Damien zu tun, was dann ganz besonders in der zweiten Filmhälfte immer stärker in den Vordergrund rückt. Dabei werden sämtliche Ereignisse ungemein glaubhaft und realistisch dargestellt, man kann sich unglaublich gut in das stattfindende Geschehen hineinversetzen und wird phasenweise fast schon zu einem Teil dieses großartig inszenierten Dramas, dessen grausame Faszination ganz automatisch auf einen überspringt. Gerade die Briten haben es ja aus allseits bekannten Gründen besonders gut drauf, Filme mit dieser Thematik äußerst authentisch in Szene zu setzen. Und "London Pitbulls" ist unglaublich authentisch, was sich auch nicht nur auf bestimmte Phasen der Geschichte bezieht. Zu einem großen Teil ist das auch den sehr gut agierenden Darstellern zu verdanken, denn selbst die etlichen Nebenrollen des Filmes sind gut besetzt. Herausstechend ist allerdings die Performance von Nick Nevern, dem seine Rolle wie auf den Leib geschneidert erscheint. Dabei sind es vor allem die Passagen in denen er einen inneren Kampf mit sich selbst ausfechtet, die dem Betrachter besonders imponieren. Zu sehen, wie er seine angestauten Aggressionen teilweise nur mühsam unterdrücken kann ist schon großartig, denn Mimik und Gestik des Schauspielers hinterlassen hier einen sehr glaubwürdigen Eindruck.

Nun handelt es sich hier keinesfalls um einen Film, an dessen Ende man ein Happy End erwartet, denn ein solches hätte den überdurchschnittlich guten Gesamteindruck vollkommen verfälscht. So ist es dann auch nicht wirklich verwunderlich, das gerade der finale Showdown noch einmal einen extrem bitteren Beigeschmack hinterlässt, dieses grandiose Drama aber absolut perfekt abrundet. Und so kann man Simon Phillips nur ein absolut überzeugendes Attest für dieses Spielfilm-Debüt aussprechen, das in Sachen Glaubwürdigkeit und und Intensität schwerlich zu überbieten ist. Mit ordentlich inhaltlichem Tiefgang ausgestattet ist "London Pitbulls" kein üblicher Hooligan-Film, sondern vielmehr ein sozialkritisches Drama, das man erst einmal sacken lassen muss.


Fazit:


Kompakt, knackig verpackt und ungemein intensiv lässt der Film bei einer Laufzeit von knapp über 75 Minuten keinerlei Platz für irgendwelche Längen. Menschliche Tragödien und ein persönliches Drama stehen im Vordergrund dieser britischen Produktion, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Wer Filme dieser Art zu schätzen weiß, kommt an "London Pitbulls" einfach nicht vorbei, auch wenn der reine Action-Junkie nicht unbedingt auf seine Kosten kommt.


8/10

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