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Wer glaubt, in den Achtzigern wäre die Welt noch in Ordnung gewesen, der hat irgendwo im Speckgürtel gelebt oder "Game of Survival" nicht gesehen. Erfahrungsgemäß treiben sich in den schlimmsten Ecken schon immer die schlimmsten Typen herum. Wer sich also in einem abbruchreifen Haus in den Slums einmietet, der muss damit rechnen, dass der Postmann eine Knarre trägt oder der Baseball-Schläger immer in Reichweite ist.

Mit "Game of Survival" hat Trash-Ikone Roberta Findlay vermutlich einen ihrer besten Filme abgliefert. Der Film funktioniert sowohl als ambitioniertes Actiondrama als auch als billiger Schundstreifen - was beide Male nicht viel heißen mag. Vielleicht hätte ein höheres Budget, ein überarbeitetes Drehbuch und eine andere Regisseurin dem Projekt ganz gut getan, wer weißt..?

So stolpern sich eine Bande an Ghettogangstern und die friedliebenden Bewohner eines Wohnhauses gegenseitig über die Füße. Man spielt mit den Fieslingen ein bisschen "Oma allein zuhaus", wenngleich die Gang so blöd ist und wirklich in jede simple Falle tappt. Die Toten sehen aus als hätten sie in Tomatensauce gebadet, der dezente Spirit der Achtziger rieselt durch jede Filmritze. Erinnerungen ans gute alte Videotape werden wach, wenngleich "Game of Survival" in seiner extrem günstigen Machart auf einer Linie mit Streifen wie "Combat Shock" steht. Im Vergleich zu dem Troma-Werk ist dieser Erguss dennoch spannender und sympathischer ausgefallen. Wäre der eine oder andere professionelle Input vorhanden gewesen, wäre sogar ein richtiger knalliger Reißer dabei herausgekommen.

Ach ja, im interkulturellen Intermezzo darf letztendlich jeder gegen jeden antreten. Evil has no borders und auch der Gute ist schwarz. So viel zur heilen Welt der Achtziger...

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