Review

Im Jahr 2005 kam ein gewisser Film namens "Hostel" und rüttelte die Horror/Splatterwelt gehörig auf. Menschen wurden hier mittels Operationswerkzeug gequält und Tod "opereriert". Nachdem das ganze dann auch noch ziemlich erfolgreich war, folgten mehrere dutzend Kopieversuche welche nach dem gleichen Motiv versuchten auf der gleichen Welle mitzuschwimmen.
Mit "American Mary" haben die Soska Twins nun einen Film gedreht der sich ebenfalls mit Operationen der etwas anderen Art beschäftigt, aber niemals in pure Effekthascherei abrutscht und für einiges an Gesprächstoff sorgen könnte.

Mary Mason ( Katherine Isabelle) ist Chirugiestudentin. Während das Studium eigentlich richtig gut läuft plagen die junge Ungarin erhebliche Geldsorgen. Um den finanzielen Engpass zu enkommen sucht sie im Internet einen Job als Stripperin, da sich die Rechnungen ja nicht von selbst zahlen. Beim Vorstellungsgespräch angekommen kommt es jedoch ganz anders und sie muss kurzerhand ihr Chirurgisches können unter beweis stellen und verdient damit eine Menge Zaster. Statt dem Job als Stripperin bekommt sie fortan Angebote als "Underground Chirurgin" zu arbeiten und Operationen der anderen Art auszuüben....
Sie schmeißt ihr Studium nimmt Aufträge an und kümmert sich auch um ihre Widersacher....

Wenn man das deutsche Cover dieses Films ansieht ohne vorwissen über den Film zu haben, könnte man meinen man würde hier einen Horrorfilm der Standardmäßigen Art zu sehen zu bekommen. Denn hier sieht man die zugegebener Maßen hübsch anzusehende Hauptdarstellerin blutverschmiert im sexy Lederoutfit zu bestauen. Umso größer war die Überraschung für mich, das dieser Film ganz und gar nicht Massenware ist. Denn "American Mary" ist vielmehr ein Genremix aus Rachethriller/Torture Porn und Drama geworden der durch gute Inszenierung, Story und eine gute Hauptdarstellerin zu gefallen weiß.

Vorallem die Story befasst sich mit einem Thema, welches bislang ziemlich vom Mainstream abweicht. Den der Begriff "Bodymodification" ist bislang etwas von dem eher weniger Menschen gehört haben dürften. Während für einige Menschen eine neue etwas fetzigere Frisur oder ein Piercing schon etwas ausgefallen ist, gibt es Menschen denen sowas lange nicht genug ist. Den im Zeichen der Selbstverwirklichung lassen sich Menschen eben "Modifizieren".
Was soviel heißt wie sie lassen sich Körperteile weg operieren, lassen sich Teufelshörner implantieren um nur zwei Beispiele zu nennen.
So bietet der Film einen kleinen Einblick  in eine Szene, welche sich immer größerer Beliebtheit erfreut.
Neben diesen Menschen die sich freiwillig unter Marys Messer legen, nutzt Mary ihr können aber auch um sich an Menschen welche ihr Leid angetan haben zu bestrafen.
Eine kleine Lovestory wird hierbei nur angeschnitten aber nicht ganz so konsequent gezeigt.

Getragen wird der Film neben der Story, von der hervorragenden Hauptdarstellerin und einigen weiteren skurillen Charakteren.
Die Kanadadierin Katherine Isabelle welche ich zuvor nur durch eine Nebenrolle in "Freddy vs. Jason" kannte spielt ihren Part hierbei ausserordentlich gut. Ihre Wandlung von der zuerst angewiderten und erschrockenen Studentin zur "Freakchirurgin" wird von ihr glaubhaft und gut dargestellt. Aber auch die Nebendarsteller sind nicht zu vergessen. Neben den beiden Regiesseurinen die einen Auftritt haben, sei dort vorallem die eigentlich Hautsächlich als Model arbeitende Tristan Risk zu erwähnen, welche hier als zur Betty Boo umoperierten Stripperin auftritt. 

Gore und Splatterfreaks die sich aufgrund der Story schon eine neue Schlachtplatte erhoffen sollten aber gewarnt sein. Denn es werden zwar diverse Operationsszenen geboten, diese sind dann aber eher ruhiger ausgefallen. Meist mit klassischer Musik unterlegt spritzt hier eher weniger Blut und einiges wird der Phantasie des Zuschauers überlassen. Der Showdown ist zwar konsequent aber eher kurz ausgefallen.

Fazit:
"American Mary" ist ein Horrorfilm der etwas anderen Art.
Durch das interessante Grundgerüst und eine gute Hauptdarstellerin welche zudem ordentlich sexy daherkommt, können Fans des Genres ruhig einen Blick riskieren. 
Wer jedoch auf eine Effektvolle Splattergranate aus ist, sollte die Finger davon lassen.
Da es dem Film meines Errachtens etwas an Spannung fehlt und der Showdown ziemlich kurz ausgefallen ist, vergebe ich 6,5 Punkte 

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