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Keine Angst der Titelsong ist nicht von Heintje

Victoria und Lilly spurlos. Erst Jahre später werden sie in einer abgelegenen Waldhütte gefunden - scheinbar unversehrt, aber vollkommen verwahrlost und verwildert. Doch als ihr Onkel Lucas und seine Freundin Annabel die beiden Mädchen bei sich aufnehmen, zeigen diese ein zunehmend beängstigendes und bizarres Verhalten. Haben sich Isolation und post-traumatischer Stress in ihre Psyche gegraben? Oder lauert in den Schatten wirklich jene unheimliche Gestalt, die von ihnen Mama genannt wird?
Von kanadisch-spanischen Co-Produktionen erwarte ich schonmal generell keine Wunderdinge, aber wenn ein gewisser Guillermo del Toro seine Finger im Spiel hat, darf man mit der Erwartungshaltung schon ein wenig nach oben gehen. Die Story um die zwei verwilderten Mädchen, die ständig von einer ominösen "Mama" erzählen, läßt sich recht kurz zusammenfassen. Gibt es dieses Wesen überhaupt oder ist es nur ein Produkt der kindlichen Phantasie, und falls ja, ist es jetzt ein ominöse, imaginäre Beschützerin oder eine reale physische Gefahr mit ungeklärten Motiven?
Die gruselige Stimmung wird dabei recht geschickt etabliert, das Wesen ist nur sekundenkurz im Bild, so das man lediglich einen huschenden Schatten erkennen kann. Lediglich beim anfänglichen Mord am Vater der beiden ist mal ein ganzer Körper zu sehen, der aber unfairerweise bei der Post Production auf unscharf getrimmt wurde.
Auch die Darsteller leisten ihren Part. Endlich gibts mal wieder Kinderakteure denen man nicht an den Hals wünscht, das ihre Eltern doch lieber stattdessen die Nachgeburt aufgezogen hätten. Kompliment auch an das Ende, das zwar nicht vom Sessel haut, aber bei einem gewohnt doppelmoralischen amerikanischen Film selten bis nie so ausgehen würde. 
Handwerklich ist ebenfalls alles ok. Selbst bei den Nachtaufnahmen kann man problemlos erkennen, was da gerade vor sich geht. In Sachen Horror/Psycho/Thriller wurde man definitiv schon schlechter bedient. Das Motiv der "Mama" ist dagegen zwar etwas altbacken und wahrlich nix Neues, aber der Rest und vor allem die Stimmung funktioniert. Dazu gibts noch wie es sein soll eine knappe Handvoll Schreckmomente, alles solide hier.
7/10

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