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Santa Cruz, 1987. Als der 8 jährige Jay Moriarity von einem Felsen stürzt und von den starken Wellen unter Wasser gedrückt wird, rettet ihm der Surfer Frosty Hesson das Leben. Seither ist der junge Jay vom Wellenreiten fasziniert und beginnt kurzerhand mit dem alten Bord seines Vaters, der ihn und seine Mutter verlassen hat, mit dem Surfen. Mit 15 Jahren ist aus ihm ein beachtlicher Surfer geworden, doch er will mehr.

Ums vorweg zu schicken, vom Surfen hab ich null Ahnung, außer das man wohl ein Brett und etwas Wasser darunter haben sollte, ist mir der Sport ziemlich fremd. Insofern kann ich auch nicht beurteilen, ob die Geschichte des real existierenden Jay Moriarty wirklich auf der üblichen wahren Begebenheit beruht oder mal wieder die Hälfte dramaturgisch wertvoll neu fürs Kino interpretiert wurde.
Da der Film so logischerweise auch dokumentarische Züge trägt, teilt sich die Handlung auch in die private und die sportliche Seite auf, die leider für mich qualitativ völlig unterschiedlich im Film daherkommen.
Die Privatperson Jay ist dabei als fürchterlich banaler Kitsch geschildert. Liebe zu älterem Mädel, Streß im Nebenjob, Vater abgehauen, Mutti alleine und traurig, sucht sich im Surfer Frosty eine neue Vaterfigur usw. Als das könnte genau so gut aus einer drittklassigen Soap stammen, zumal auch Jay kaum Ambivalenz aufweist, sondern stets als der liebe Knödelgrinser von nebenan portraitiert ist. Leider nimmt dieser Part auch ordentlich Screentime in Anspruch, da lockt dann einfach die Vorspultaste, zumal ich kaum glaube, das sich Leute in einen Surferfilm einklinken und dann Human Drama sehen wollen.
Besser wird's auf alle Fälle aber dann wenn es ins bzw aufs Wasser geht. Da liefert die Kamera sehr gute Bilder ober- und unterhalb der Oberfläche und auch das Wellenreiten entwickelt eine reizvolle Dynamik. Hier dürfte vor allem der Grund liegen für die Freunde des nassen Sports einzuschalten, da lohnt es sich dann auch. Wer allerdings die Sportart oder generell nicht viel von Sportfilmen hält, kann sich Mavericks aber auch sparen.
Mich würde aber mal interessieren, was Gerard Butler aber an diesem Projekt reizte. Mehr als den H2O-Myagi hat er hier kaum zu tun. Bißchen mit Frauchen das Verhältnis Familie/Spaß auszuloten und den 15-jährigen als Trainer zwischen Wellenreiten und Hausaufgaben zu scheuchen hat er nicht zu tun.
An mir lief der Film insgesamt ziemlich vorbei, wobei er mit knapp zwei Stunden auch noch vergleichsweise lang ausgefallen ist. Optisch ist das ganze ok, der kitschige Kram dazwischen macht das Ganze aber stellenweise viel zu zäh.
4/10

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