Was hab ich nicht schon in meinem relativ kurzen Leben alles gesehen: "Bunman - The Untold Story", "Men Behind the Sun", "Nekromantik", "Ilsa - She-Wolf of the SS", "Ich spuck auf Dein Grab" usw. usf. Gerade als ich dachte diese Sickos könne man nicht mehr toppen kam "Irreversibel" daher - und ich saß nur noch mit heruntergeklapptem Kiefer da.
Der Film ist eine einzigartige Mischung aus Kunst und blankem Psychoterror. Ähnlich wie bei "Memento" wird die Story rückwärts erzählt, also beginnend mit der Auflösung, wo nach dann die einzelnen Ereignisse von hinten aufgerollt werden. "Einmal Hölle und zurück", schien sich Regisseur Gaspar Noe gedacht zu haben, denn der Streifen beginnt markerschütternd mit der ultra-brutalen Bestrafung des fiesen Vergewaltigers, geht weiter mit einer wilden Hetzjagd nach dem Täter durch das nächtliche Paris und endet mit der niederschmetternden Vergewaltigung von Monica Bellucci. Besonders diese Szene ist von einer derartigen Intensität, wie man sie sonst suchen kann: "Nur" 10 Minuten lang kommt einem die Sequenz vor wie eine halbe Ewigkeit. Das die grausame Misshandlung in einer schmutzigen Unterführung spielt, die aussieht wie ein scharlachrotes Höllendungeon, trägt zur albtraumhaften Wirkung noch zusätzlich bei. Ende der ersten Hälfte.
Die zweite Hälfte des Filmes gestaltet sich da weitaus freundlicher: Das Paar (Real Life-Couple Monica Bellucci und Vincent Cassel) hat Spaß bei ausschweifenden Partys und angeheiterten Diskussionen über Sex. Nach dem düsteren Auftakt kommen plötzlich Aspekte wie Liebe, Freundschaft, Zärtlichkeit und Vertrauen zum Vorschein, was die düstere erste Halbzeit noch schwerer verdaulich macht angesichts solcher Harmonie. Am Ende (Anfang) bemerkt die Frau freudestrahlend, dass sie schwanger ist - in Anbetracht der kommenden Ereignisse alles andere als ein Happy End..!
Gung Ho sagt: "Einer der besten und härtesten Filme des neuen Jahrtausends! Jedoch nur Leuten mit Nerven aus Stahl zu empfehlen!"