Was habe ich im Vorfeld nicht alles über „Irreversibel“ gehört. Vom Skandalfilm bis hin zur „wahren“ Kunst war dabei so gut wie alles dabei. Und um gleich eines vorweg zu sagen: Für mich ist dieser Film weder das eine noch das andere. Er hat mich weder schockiert, noch großartig beeindruckt. Und wenn dies Kunst sein soll, bin ich froh kein Künstler geworden zu sein.
Die Erzählweise ist nicht wirklich neu. Ist sie doch sehr Nahe an das Schema von „Memento“ oder den im Jahre 2003 erschienen „Tesseract“ angelehnt. Der Film beginnt mit dem Ende und endet mit dem Anfang – kurz gesagt: Einfach rückwärts erzählt. Und genau da liegt wohl in meinem Fall der Punkt dass mich dieser Film so wenig berührt hat. Die Auflösung der ganzen Story birgt in keinster Weise in Geheimnis oder ähnliches in sich. Dem Zuschauer wird das Finale vorgesetzt und dann, schon fast Kapitelweise, die Vorgeschichte erzählt. Und diese ist in meinen Augen einfach Langweilig, was wohl auch an der Erzählweise liegen mag.Genau diese ist rein Filmtechnisch jedoch einwandfrei und verdient auch großen Respekt an die Darsteller und die Filmcrew. Der Grund liegt darin, dass die meisten „Kapitel“ in nur einer Kameraszene, also quasi ohne Schnitte, abgedreht wurden und diese dem Zuschauer auch genauso vorgesetzt werden. Dies macht „Irreversibel“ in meinem Augen zu einem viel zu Langatmigen Film, welcher obendrein für mich auch keine gewisse Message oder ähnliches rüberbringen konnte. Im Gegenteil: Ich finde es keinesfalls als Kunst, sondern eher peinlich und als Armutszeugnis wenn man auf Bilder und Methoden zurückgreifen muss nur um im Gespräche zu bleiben. So verbringt dieser Film auch mind. fünf Minuten damit, äußerst detailliert die Vergewaltigungsszene zu schildern ohne dabei aber großartig zu beeindrucken. Ist es meiner Meinung auch nicht. Das ist nicht kontrovers und auch nicht Krank, sondern ganz einfach Arm...mehr nicht!
Die Darsteller, allen voran Monica Bellucci und Vincent Cassel machen ihre Sache sehr gut, was dem Film zumindest einen kleinen Bonus einbringt. Sie zeigen sehr viel nackte Haut und in letzterem Fall auch gut und gerne alles. Passt irgendwie zu diesem Film, welcher Krampfhaft versucht aufsehen zu erregen. Die Kameraführung war zumindest mich betreffend, zu Beginn dermaßen Nerv tötend, dass man am liebsten gleich wieder abschalten möchte. Dies hat in meinen Augen nichts mit Filmkunst oder ähnlichem zu tun. Im weiteren Verlaufe wird die ganze Sache umso ruhiger und auch einschläfernder.
Ehrlich gesagt kann ich nicht verstehen, was an „Irreversibel“ herausragend oder so besonders sein soll. Vielleicht finde ich auch keinen Zugang zu dieser Art von Kunst oder wie man das nennen mag. Es ist für mich lediglich ein Krampfhafter Versuch in Form eines Filmes Aufsehen zu erregen. Ich für meinen Teil muss sagen, dass dieser Film definitiv bald aus meinem Gedächtnis verschwunden sein wird.