Bevor Nick von seiner geisteskranken Mutter die Wahrheit über seinen Vater und seine mysteriöse Gabe erfahren kann, stirbt die Mutter bei einem rätselhaften Brand in der Irrenanstalt. Sie vererbt ihrem Sohn ein großes Anwesen bei Rivers End. Ein Haus, das Nick seit seiner Kindheit wie besessen zeichnet - ohne es je gesehen zu haben. Nick und seine Freunde machen sich auf die Suche nach dem Haus. Doch Rivers End wurde bei einer Flutkatastrophe zerstört. Bei ihren Nachforschungen treffen die drei auf eine Gruppe Landvermesser, die das Haus in einem verlassenen Tal gesehen haben wollen. Als sie es finden, wird das Haus von einer Armee düsterer Axtmänner unter der Führung des mysteriösen Seth (Tobin "Jigsaw" Bell) bewacht, die sogleich Jagd auf die Gruppe macht. Nick will unbedingt in die Villa eindringen und Antworten finden. Doch was ihn dort erwartet ist viel größer, als alles wonach er je gesucht hat...
Victor Salva dürfte den meisten Leuten wohl hauptsächlich als Regisseur der beiden "Jeepers Creepers" Filme im Gedächtnis sein, mit denen der gute Mann zwei absolut sehenswerte Genrebeiträge abgeliefert hat. Mit "Dark House" liegt nun sein letztes Werk vor und der Zuschauer bekommt dabei eine gelungene Kombination aus Haunted House Horror und diversen anderen Elementen des Genres geboten, was insgesamt gesehen einen sehr unterhaltsamen Mix ergibt. Von Beginn an erscheint die Chose dabei äußerst stimmig und lässt mit zunehmender Laufzeit eine immer dichter erscheinende Atmosphäre in den Vordergrund treten, die phasenweise sogar für einige Gänsehaut-Momente sorgt. Zugegebenermaßen erfindet die Geschichte den Horrorfilm nicht neu, doch das Szenario gestaltet sich durchgehend sehr spannend. Dafür sorgen schon gezielt und gut placierte Schockmomente sowie diverse kleinere Überraschungen, gleichzeitig hat Salva das Ganze dann auch noch mit einigen Härtespitzen garniert, die das Gesamtbild gut abrunden.
Einen kleineren Wermutstropfen gibt es allerdings, denn die Darstellung der Axtmänner gestaltet sich ein wenig komisch. Im Prinzip sollen die Herrschaften ja bedrohlich wirken, doch durch die Primaten ähnlichen Bewegungsabläufe entsteht eine schon eher unfreiwillig komische Note. Kein Wunder also, das man stellenweise an die "Planet der Affen" Filme erinnert wird und diesen Aspekt hätte man ganz sicher vermeiden können. Das wäre es dann aber auch schon mit der negativen Kritik, denn ansonsten bietet "Dark House" einen absolut gelungenen Beitrag, der auch mit der Auflösung des mysteriösen Geschehens bis kurz vor dem Ende wartet. Sicherlich kann man schon früher gewisse Vermutungen anstellen, doch die endgültigen Zusammenhänge bleiben doch über eine lange Zeit im Dunkeln verborgen. So kann man sich dann auch an einem konstant ansteigenden Spannungsbogen erfreuen und sich von der düsteren Grundstimmung der Story einnehmen lassen, die sich durch die gesamten gut 98 Minuten Spielzeit zieht.
In darstellerischer Hinsicht gibt es wenig zu beanstanden, sämtliche Protagonisten liefern eine ordentliche Performance ab, wobei sich allerdings niemand sonderlich in den Vordergrund spielt. Tobin Bell ist aber leider nur in einer eher kleinen Nebenrolle am Start und hat so kaum die Möglichkeit, dem von ihm dargestellten Charakter echte Konturen zu verleihen. Dennoch werden seine eher seltenen Auftritte von einer nahezu unheimlichen Präsenz begleitet, die dem Ganzen letztendlich sehr gut zu Gesicht steht. Man kann sich also nicht sonderlich über den vorliegenden Film beschweren der zwar mit etlichen Klischees beladen ist, die jedoch äußerst gut in die Szenerie hinein passen. Auch wenn "Dark House" sicherlich kein herausragender Horrorfilm ist, so offenbart sich im Endeffekt ein jederzeit sehenswerter Beitrag, der mitunter auch herrliche Schauwerte beinhaltet.
Die Meinungen werden einmal mehr auseinander gehen, denn ähnlich gelagerte Szenarien hat man schon des Öfteren zu Gesicht bekommen. Manchmal ist es jedoch auch vollkommen ausreichend, wenn man altbewährte Zutaten in einer tollen Mischung präsentiert und das ist Victor Salva auf jeden Fall gelungen. Zudem ist die eher ungewohnte Herangehensweise an die Haunted House Thematik mal etwas Anderes, so das man letztendlich zu einem guten Gesamteindruck gelangen sollte. Mir hat dieser Film jedenfalls sehr gut gefallen, so das man eine absolute Empfehlung für ihn aussprechen kann.
Fazit:
Spannung, eine tolle Atmosphäre und eine insgesamt gesehen durchgehend interessant erzählte Geschichte sorgen dafür, das "Dark House" trotz etlicher Klischees zu keiner Zeit Langeweile aufkommen lässt. Der Genre-Fan kommt auf seine Kosten und darf sich auf einen unterhaltsamen Flick freuen, der weitaus besser gelungen ist als manche Kritik es eventuell vermuten lässt.
7/10