Seit seiner Kindheit, die geprägt davon war, dass er nie erfahren hat, wer sein Vater ist, zeichnet Nick wie besessen immer wieder ein und dasselbe Haus. Jetzt, nach dem mysteriösen Flammentod seiner Mutter in einer Irrenanstalt, erbt er plötzlich ein Anwesen weit draußen auf dem Land, von dem Nick nun glaubt, dass es eben jenes Haus aus seinen Zeichnungen ist. Zusammen mit zwei Freunden macht sich Nick auf die Suche nach seiner mysteriösen Geburtsstätte, von dem einige Landbewohner behaupten, dass es das Haus des Teufels sein, weil es bei einer Talflutung nicht zerstört wurde sondern an anderer Stelle völlig intakt wieder auftauchte...
Das altbekannte Haunted-House-Thema mal auf ganz andere Weise präsentiert! Schon alleine dafür hat sich „Dark House“ einen Extra-Stern verdient, denn auf ausgetretenen Pfaden noch einigermaßen frische Spuren zu hinterlassen, fordert einem schon Respekt ab. Auch wenn Victor Salva nicht mehr ganz an die Wuchtigkeit seines „Jeepers Creepers“ heranreichen kann, ist ihm doch ein faires Stück Horrorkost gelungen, das mit Wendungen und Überraschungen nicht geizt (oben stehender Kurzinhalt ist wirklich nur ein Intro). Das fängt bei den axtschwingenden Wächtern des Hauses an und hört beim – natürlich obligatorischen – Schlussgag auf. Und es soll mir dabei keiner behaupten, schon recht früh die Auflösung des Ganzen erahnt zuhaben! Ungeachtet einer mitunter glattgebügelten DV-Optik, die ohne jedwede Kanten fast schon langweilt, kommt durch Salvas auf tonaler Ebene recht aggressiven Inszenierung schnell Stimmung auf; Schocks und Überraschungsmomente sitzen da an der richtigen Stelle. An zwei, drei Stellen geht es auch richtig blutig zur Sache, auch wenn der finale Schlusskampf sicherlich aus Budgetgründen weit unauffälliger geraten ist als erhofft. Das wäre dann auch das einzige Manko von „Dark House“: ein paar Produktinsdollars mehr und man hätte einen viel gelungeneren, Effekte-sicheren Horrorfilm als Ergebnis gehabt. Ich mag ihn aber schon alleine wegen der abgedrehten Handlung. Bildformat: 2,35:1. Mit Luke Kleintank, Alex McKenna, Tobin Bell, Zack Ward u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin