Konnte man Das Tier fortsetzen? Im Grunde, weil er ja von seinem offenen Ende eher profitierte, nicht. Aber da sich Sequels ja bekanntlich lohnen, wurde es getan und es wurde nicht gerade schlecht versucht, da der Film mit seinem Vorgänger kaum etwas zu tun hat, bis auf die Verknüpfung über die Fernsehreporterin Karen White, deren Bruder Ben hier, zunächst ungläubig, gemeinsam mit Christopher Lee gegen die Werwolfhorden antritt. Dieser Trip nach Osteuropa wird umrahmt von einer New Wave Band und so wie deren Song Howling den Film trägt, so fällt auch Das Tier II mehr aus wie ein langes, surreales Musikvideo. Wie auf dem watteweichen Boden eines Gruselkabinetts bewegen sich die Figuren durch eine Horrorschau zwischen gothischem Flair und trashigen Bluteskapaden, umgeben von knisternder, animalisch-erotischer Spannung angeleitet von der Wolfsanführerin Stirba. Sybil Dannings strenge Gesichstzüge und pralle Oberweite in ihrem futuristischen Kostüm drücken den Zuschauer herrisch in seinen Sessel, um dieses schauerliche Kaleidoskop zu erleben und danach wie aus einem Traum zu erwachen, kaum in der Lage sich eines roten Fadens zu entsinnen. Das Tier II ist übertrieben, absurd und irgendwie tierisch unterhaltsam.