Review

 Dieser Film ist absolut komisch, auch wenn sich zwischen gewollter und ungewollter Komik manchmal schwer unterscheiden lässt. Aber er nimmt sich tatsächlich absolut nicht ernst. Die Schauspieler zeigen manchmal ein Lachen, das man durchaus unter „Ich habe hier meinen Spaß“ verbuchen kann. Außer Herrn Lee natürlich, der lacht ja nicht. Was so gut an ihm sein soll, weiß ich allerdings nicht; er wirkt recht unbeteiligt, als würde er eben die Gage für einen weiteren Trashfilm einstreichen. Und das ist dieser Film: Trash.

 Doch der Reihe nach. „Howling II: ...Your Sister Is a Werewolf“, wie das Werk im Original reißerisch heißt, bezieht sich - was man ja bei so Fortsetzungen nicht unbedingt erwarten kann - auf seinen Vorgänger, den sehr guten „The Howling“ oder eben auf deutsch „Das Tier“. Naja, so ein bisschen zumindest: Die überlebende, aber werwolfizierte Reporterin Karen White wurde ja im ersten Teil vor laufenden Kameras erschossen, was man hier sogar noch einmal zu sehen bekommt - in Form eines schäbigen Neudrehs, da gab’s wohl nicht die Rechte, das Original-Material zu benutzen, oder Stefan Crosscoe  alias Christopher Lee besitzt die einzige Kopie, man weiß es nicht. Auf jeden Fall werden ihr Bruder Ben und ihre Kollegin und Freundin Jenny vom besagten Werwolf-Experten Stephan aufgeklärt, dass Karen ein Werwolf ist und nun noch einmal getötet werden muss. Sie verwandelt sich dann tatsächlich auf dem Totenbett, aber statt sie zu töten, legen Stephan und Ben den Glasdeckel auf den Sarg. Da wütet sie dann wohl noch ein wenig herum. Nun reisen alle gemeinsam nach Transsilvanien, das ja sonst eher für seine Vampire bekannt ist, um die Oberwerwölfin mit dem sprechenden Namen Stirba  zu erledigen. Dort spricht man, wenn ich mal Haare spalten darf, eine slawische Sprache, obwohl wir uns ja in Rumänien befinden. Nun ja, wie eingangs erwähnt wird hier keine unnötige Seriosität angestrebt. Köstlich (im wahrsten Sinne des Wortes) sind die deutschen Klischee-Touristen, die sich ungeschickterweise den Werwolf-Transport als Lift aussuchen und mit der Bemerkung „Schnitzel?“ (vom Fahrer in die Kamera gesprochen) auf ihre letzte Reise geschickt werden.

 Ich will nicht zuviel verraten, aber im Werwolf-Schloss kommt es noch zu einigen erotischen Handlungen (warum auch immer), ein bisschen Gore gibt’s auch noch, Jenny packt lachend mit den Worten „just in case“ den Knoblauch aus ihrer Reisetasche und Ben, der hier gut den stumpfen Ami gibt, führt sie (inzwischen seine Freundin) am Ende in Raimi/Rodriguez-Manier - nicht ohne zu lachen, und hier weiß man wirklich nicht mehr, ob das zur Rolle gehört - aus dem komischen Dorf heraus.

 Alles in allem ein lustiger, unterhaltsamer Trashfilm mit lediglich einer kleinen Schwächephase im letzten Drittel und, das sollte man nicht unterschlagen, einer Anhäufung teilweise äußerst pfiffiger Trickblenden, die Thomas Crown  erblassen lassen würden.

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