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Ein Mann fährt in ein Parkhaus, steigt aus, zahlt die Parkuhr, nimmt sein Gewehr, erschießt 6 Menschen auf der anderen Seite des Flusses, und fährt wieder fort. Zwar wird er sehr schnell gefunden, aber das Geständnis unterschreibt er nicht. Er will dass Jack Reacher geholt wird. Jack Reacher hat keinen Führerschein, keine Sozialversicherung, keine Telefonnummer, keine Adresse. Jack Reacher ist der Archetypus des Einzelgängers, der nicht zu finden ist, wenn er nicht gefunden werden will. Und Jack Reacher ist der beste und härteste Ermittler den man sich vorstellen kann. Der einzige, der das Puzzle rund um einen Mann, der eine Parkuhr füttert bevor er einen Amoklauf beginnt, lösen kann. Und was will Jack Reacher? Der will diesen Mann, den er aus seiner Vergangenheit kennt, tot sehen …

Es gibt auch einen zweiten Teil, JACK REACHER: KEIN WEG ZURÜCK, wo dem Helden Frau und Kind an die Seite gestellt werden. Wohl, damit sich der durchschnittliche Kinogänger besser identifizieren kann. Weswegen der zweite Teil ein ziemlicher Scheiß ist, der funktioniert nämlich nicht. Dieser erste Teil, der ist so wie der rudimentäre Titel es schon andeutet: Roh, nüchtern, gradlinig, und für einen Mainstream-Film sogar mit ein paar härteren Momenten. Auch wenn Tom Cruise hier erneut den Ethan Hunt gibt, der alles kann und alles drauf hat, so sind bei JACK REACHER doch einige Töne zu vernehmen die wirklich Laune machen. Jack Reacher ist wesentlich kompromissloser in seinen Mitteln – Er geht seinen Weg auf Teufel komm raus, was dem Film die ein oder andere angenehme Spitze gibt, und dem Film mehr als nur einen Hauch von Ernsthaftigkeit gibt. Damit meine ich, dass JACK REACHER definitiv weder die Gleichförmigkeit eines Liam Neeson-Action-Vehikels besitzt, noch die Unwahrscheinlichkeit eines MISSION IMPOSSIBLE. Sondern stattdessen in Wort und Bild öfters mal was auf die Nüsse gibt, und dabei einen gesunden Realismus nicht aus den Augen verliert.

Es ist schwierig zu formulieren, vor allem wenn man JOHN WICK (immer) noch nicht gesehen hat. An JACK REACHER gefällt mir einfach die Gradlinigkeit, die ohne Umwege genau auf das Unterhaltungszentrum zielt. Und der Umstand, dass die verschiedenen Twists auch bei der Zweitsichtung immer noch Spaß machen. Und Robert Duvall in einer putzigen Knuffelrolle als alter Marine. Ein Rundum-Sorglos-Paket für Action-Fans mit (nicht zu viel) Anspruch.

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