Voller schräger Ideen - ein großer Spaß...09.09.2014
Ideenloser Drehbuchautor plant ein neues Stück über sieben Psychopathen, während sein guter Freund mit einem Partner Hunde entführt und diese gegen Belohnung "wiederfindet". Alles gut, bis man den falschen Hund entführt und sich so mit einem Gangster anlegt...am Ende dann sind viele tot, doch die Schreibblockade ist gelöst.
"Sie sitzt in einer grauen Umgebung" - "In England?" - "Nein, schlimmer". Ach, hier gibt es Drehbuchzeilen, die einfach wunderbar sind. Es wird insgesamt sehr viel gesprochen in diesem erneut recht schrägen Zweitling des Regisseurs von In Bruges, und viele dieser Dialoge laden zur Zweitsichtung des Filmes ein. Das mag aber auch daran liegen, daß die Darsteller ganz wunderbar aufgelegt sind, sodaß es eine Freude ist, ihnen bei der Arbeit zuzusehen. Man weiß auch hier nicht so recht, was der Film eigentlich will - und wer die Psychopathen sind, von denen die ganze Zeit fabuliert wird. Doch wenn Christopher Walken Geschichten ertählt, ständig seltsame Drehbuchsequenzen in Form von Kurzgeschichten teils blutig bebildert werden, dann ist man als Anhänger des britischen Kinos auf der Habenseite.
Es gibt vor dem Finale einen kleinen Durchhänger, da verliert der Film auf recht grundlose Weise deutlich an Schwung, doch insgesamt gibt der grandiose blutige Auftakt die Marschroute vor. Hier geht es teils hart zur Sache, hie und da werden Leute beiseite geräumt, ohne mit der Wimper zu zucken, doch dazwischen mischen sich allweil melancholische Momente, wie die Szenen mit Walken und seiner krebskranken Gattin. Insgesamt ein feiner, kleiner Streifen, der seine nicht neue Idee vom Autor ohne Schwung auf ganz eigene Weise zu einem guten Ende führt...und sogar noch Zeit findet, Erklärungen für die Tode von Serienkillern zu liefern. Schwarzer Humor, den man mögen muß, dann aber verdiente 8/10.