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Diverse mysteriöse Killer auf vier Rädern düsten bereits durch die Filmgeschichte wie in Spielbergs "Duell", Carpenters "Christine" oder Silversteins "Der Teufel auf vier Rädern".
Regisseur Scott W. Mckinlay schlägt mit seinem zweiten Spielfilm einen eher trashigen Weg ein, dem der Retro-Look recht gut steht, doch die Dramaturgie bleibt dabei merklich auf der Strecke.

Campbell hat bereits mehrere Jobs durch, nun landet er bei einer Autowäscherei und benötigt dringend einen fahrbaren Untersatz, um seine neue Arbeitskollegin Amy auszuführen.
Da stößt er per Zufall auf die Anzeige an einem arg heruntergekommenen Van, doch noch ahnt Campbell nicht, dass der Fahrer des Fahrzeugs eine Reihe tödlicher Fallen eingebaut hat, aus denen bislang noch niemand entkam...

Die verwaschene Optik erinnert direkt an die billig produzierten Genrestreifen der Achtziger und auch die Handys wirken alles andere als zeitgemäß. Zudem weist die Ausstattung auf einige Gimmicks der Neunziger hin, wodurch ein leicht verwirrendes Bild zeitlicher Zuordnung entsteht. Ein Faible für Troma ist ebenfalls nicht von der Hand zu weisen, denn einerseits heißt der Chef der Waschanlage Kaufman und andererseits absolviert Troma-Guru Lloyd Kaufman einen kleinen Gastauftritt. So abgedreht wie einige Werke der Trash-Schmiede geht das Geschehen allerdings nicht vonstatten.

Zwar finden sich mit Campbell und Amy zwei halbwegs sympathische Protagonisten, doch die Handlung wird stets von witzig gemeinten Einlagen unterbrochen, die für sich stehend kaum Schmunzler erzeugen. Etwa, als eine Punk-Amazone einen mächtigen Schrauber plättet, ein Guru mit zwei Halbnackten im Pool meditiert oder verschiedene Sexualpraktiken im Schnelldurchlauf abgespielt werden. Viele Pointen verpuffen im Nichts, während die Aktivitäten rund um den Van und dem ominösen Fahrer zeitweilig aus dem Fokus geraten.

Wenn im Fahrzeug gemordet wird, geschieht dies größtenteils einfallsreich und recht blutig, zumal die Einlagen bis auf ein, zwei Szenen handgemacht sind.
Da gibt es zwei Körperteilungen, eine Antenne im Hals, ein abgetrenntes Gesicht, einen zerquetschten Schädel und einen mit Zinken gespickten Airbag. Qualitativ gehen die Gewalteinlagen in Ordnung, so dass man auf die CGI und im Kontext auch unpassend wirkenden Einlagen besser verzichtet hätte.

Darstellerisch sind indes deutliche Abstriche zu machen, denn die Mimen wirken, nicht zuletzt aufgrund der grottigen Synchro, teils so hölzern wie in vielen Pendants der Achtziger.
Der Score klingt entsprechend Old School, die Kamera arbeitet zumindest phasenweise kreativ, nur der Handlung fehlt es merklich an Dynamik und der Konzentration aufs Wesentliche.

Denn neben den Killeraktivitäten werden skurrile Passagen eingestreut, die kaum eine Gemütsregung erzeugen und mit dem eigentlichen Geschehen rein gar nichts zu tun haben. Spannende Momente halten sich folglich in Grenzen und lediglich die blutigen Ableben sorgen für kleine Schauwerte.
Insgesamt schwankt der Unterhaltungswert arg und für eine Trash-Granate bleibt der Streifen unterm Strich viel zu harmlos.
4,5 von 10

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